Byron Bay & Nimbin

Byron Bay und Nimbin sind die letzten Stationen in New South Wales. Lonely Planet versprach einen kurzweiligen Aufenthalt in Byron Bay und so beschloss ich, hier ein paar Tage zu verweilen. Tatsächlich geht es hier in dem kleinen Touristendorf einiges ab. Und man trifft hier auf verschiedensten Leuten, von kiffenden Hippies im alten VW Büssli, bis braungebrannten Surfers, krebsroten Engländern und vielen schönen Mädels 😀 Einige meinen, Byron Bay ist ein Hippie Dorf, das finde ich allerdings übertrieben, aber es ist zweifelsohne alternativ angehaucht 😉 Die Ausgangszene ist nicht riesig aber doch vielfältig, einige Bars/Pubs bieten hier Livemusik an, vom alternativen Blues Rock bis zu erstklassigen Country Musik oder gar Clubsound im Nightclub. Ansonsten heisst es hier, Relaxen, am Strand liegen und Sünnelen oder im 24°C warmen Meer baden 🙂 Am ersten Tag schlafe ich fast 12h durch – warum auch immer, offenbar hatte ich das nach Langem wieder einmal nötig 😀 Auch Surfen stand auf dem Programm. Dieses mal nehme ich ein fortgeschrittenes Board (schliesslich bin ich kein Anfänger mehr, haha :D) und surfe damit suverän wie die Profis in den drei Meter hohen Wellen. Spass beiseite… Am Anfang wollte es nicht so recht, aber dann kriege ich es doch so langsam auf die Reihe, ein paar Meter auf den Wellen zu reiten. Kaum die ersten Erfolge verzeichnet, stürze ich wieder einmal ziemlich dumm vom Brett. Als ich wieder ins Meer raus paddelte um einen neuen Versuch zu starten, merke ich plötzlich, dass da etwas am kleinen Finger juckt. Ich schaue hin und sehe nur rotes Fleisch – Ooops 😯 Hat jetzt ein Hai zu gebissen oder was? Offenbar habe ich beim letzten Sturz den Finger am Finne des Bretts aufgeschlitzt…. Nunja, auf alle Fälle sollte ich jetzt raus, bevor ich mit meinem Blut noch Haie anlocke 😀 Fertig mit Surfen! Mit blutendem Finger gehts zum Lifeguard, da bekomme ich erstmal einen Verband um den Finger. Zu Hause (im YHA) sah ich mir die Wunde mal genauer an und war froh zu sehen, dass ich nur – zwar ein ordentliches Stück – Haut verloren habe. Also nur halb so schlimm. Mittlerweile bin ich gut darin, meine Schürf- und Schnittwunden zu verarzten und mein Erste Hilfe Set hat sich längst amortisiert 😀

Auch wenn man hier gut eine Weile verweilen kann (es hat wirklich viele schöne Mädels hier :D), brennt es mir schon am zweiten Tag unter den Nägeln, weiter zu reisen. Es gibt nämlich noch vieles zu entdecken, vor allem in Queensland. Bevor es aber so weit ist, mache ich noch einen Abstecher nach Nimbin.

Mit Muskelkater an allen Stellen quäle ich mich wieder ziemlich früh (9am) aus dem Bett. Denn mein Trip geht weiter ins Hinterland, weit und breit nichts ausser Wiesen, Hügel, Wälder und ein paar Farmen. Und mitten drin (in middle of nowhere wie man das auf Englisch sagt) ist das Dorf Nimbin. Und hier, da braucht man wirklich nicht lange hinzusehen um zu merken, ist DAS Hippie Dorf 😀 Alles ist ziemlich Bunt – Rainbow mässig. Die Locals sind echte Hippies. Hier scheint die Zeit seit dem ersten Festival im Dorf 1973 still gestanden zu sein. Die eher ältere Generation der Locals, die ihre „Blütezeit“ wohl in den 60/70er hatten, sehen mittlerweile nicht mehr so gut aus… In den Gassen bekommt man alles, was sonst in ganz New South Wales verboten ist. Nur hier scheint die Polizei kein Durchsetzungskraft zu haben. Auch Kekse gibt es hier – die sehen wirklich lecker aus 🙂 Aber ich konnte meine Versuchung widerstehen. Ist auch besser so 😀 Easy going, was eine weitverbreitete australische Mentalität ist, ist hier besonders ausgeprägt 😀 Ja, es ist eine gemütliche Ecke hier und für die Kiffer wohl ein Paradies um länger da zu bleiben. Für mich aber heisst es, mein Trip (nicht im übertragenen Sinne :D) fortzusetzen. Die Strasse zurück an die Küste ist im ähnlichen Zustand wie manch ältere Bewohner Nimbins…. Nach unzähligen Schlaglöchern ausweichen komme ich wieder in die gut ausgebaute Pacific Hwy – und jetzt ab nach Queensland!

Sunny Greetings