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Bundaberg & Myella Farm

In und um Bundaberg gibt es viele Zuckerrohrplantagen und so ist es auch kein Wunder, dass der Bundberg Rum hier zu Hause ist 😀 Der Besuch musste einfach noch drin liegen bevor es weitergeht. Im Museumseintritt ist die Degustation inbegriffen. Obwohl ich heute noch weit ins Outback fahren muss, konnte ich es einfach nicht widerstehen, zwei Sorten auszuprobieren 😀

Ab jetzt bin ich mit Rum gefüllten Flachmann ausgerüstet und es kann losgehen: Ab ins grüne Outback – Ahoi! 😀 Irgendwo da draussen ist die Myella Farm. Auf dem Weg dahin nutze ich das Navi, denn auf meiner Strassenkarte sind nicht alle Strassen eingezeichnet und mit dem Navi kann ich einige Abkürzungen machen, wo ich ohne sonst über eine Stunde länger fahren müsste. Bei der ersten „Abkürzung“ hatte ich so plötzlich einen Verdacht, dass da nicht gut dabei rauskommt obwohl die Strasse im guten Zustand ist. Und dann kommt auch schon die erste Hürde. Strasse überflutet! Aussteigen, drüber waten (noch hat es keine Krokodile) und der kurze Check zeigt, dass es nur 20cm tief ist. Zwar steckt ein Massstab drin, der die Tiefe anzeigt, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen 🙂 Also, 20cm, das geht auch mit einem normalen Auto problemlos 😀 Aber was ist, wenn ich jetzt noch 50km weiterfahre und dort ein unüberwindbares Hindernis habe? 😀 Ich bin trotzdem weitergefahren und habe Glück, aber muss noch zwei weiteren Bäche überqueren, aber dann bin ich schon wieder in der gut ausgebauten Highway. Kurze Zeit später die nächste „Abkürzung“ und hier stehe ich (zum Glück) bereits nach einem Kilometer an: Road Closed. Nun muss ich einen grossen Bogen machen und weitere 45min in Kauf nehmen, bis ich dann bei Myella Farm ankomme.

Die Myella Farm ist eine Rinderzuchtfarm mit ca. 350 Rinder und 21 Rösser. ca. 1050ha resp. 10km2 gross (2x5km). Sie ist eine recht kleine Farm – für die australische Verhältnisse 😀 In dieser Grösse können die Farmer nicht überleben, weswegen die Farm Stay Accomodation für sie eine zweite Einnahmequelle ist. Auf dieser Farm werden auch Kangurus aufgepäppelt, die einen Crash mit dem Auto überlebt haben. In der Regel die Jungen, die im Beutel der Mutter lagen und überlebt haben. Sobald sie gesund sind, werden sie freigelassen. Aber sie kehren immer wieder zur Farm zurück, wo sie einen festen und wilden Platz einnehmen 🙂 Ja und was mache ich hier? Verletzte Kanguru füttern, Eier im Hühnerstall sammeln :D, mit dem Buggy Mutterkühe eintreiben, ein 4WD Erkundungstour um den ganzen Farm machen, Relaxen und einfach zuschauen wie das hier so zu und her geht. Hier habe ich auch einen neuen Freund gefunden: Pink Fluid. Ein Papagei, der genau drei Dinge sagen konnte: Hello; What’s your Name? und Scratch Scratch, wenn er gekrault werden wollte 😀 Der ist einfach putzig 😀

Der Höhepunkt ist wohl der zweite Tag. Zuerst treiben wir mit dem Buggy alle Pferde zusammen, mixen das Futter und füttern sie. Danach heisst es Lederschuhe anziehen, satteln, aufspringen und losreiten 😀 Mein Pferd heisst Whiskey, passend nicht? 😀 Im gemütlichen Tempo und mit nur einem PS unter dem Arsch gehts erneut auf die Erkundungstour auf der Farm. Die Felder werden eigentlich nicht gross bewirtschaftet, so wie wir das in der Schweiz kennen. Hier hat es überall Bäume, Bush, Grässer und Sümpfe (und Mücken :(). Und nirgens in Australien habe ich so viele Känguru gesehen wie hier. Da sieht man immer wieder eine ganze Horde von 8 bis 10 Känguru im Bush herum hüpfen 🙂 Und die Kühe leben hier quasi wild auf den Feldern. Sie sehen den Farmer vielleicht 20 mal in ihrem ganzen Leben. Kurz vor Ende des Erkundungstours fragt mich der Guide ob ich zurück zur Farm will, oder mithelfen will 60 Rinder einzutreiben. Was für eine Frage! Natürlich will ich die Rinder eintreiben 😀 Als es soweit ist, folgt die Szenerie die ich bisher nur aus den Filmen kannte. Die Cowboys treiben auf ihren Pferden die Rinder zusammen 🙂 Und hier lerne ich dann auch wie man das Pferd auf Trab reitet 😀 Haha, gar nicht so einfach den richtigen Rythmus zu erwischen 😀 Aber mit der Zeit klappt es immer besser 🙂 Nach nur einer Stunde ist der ganze Spektakel auch schon vorbei und die 60 Rinder sind im Gehege. Allerdings bleiben die nicht lange da. Am Nachmittag kommt ein Roadtrain und da werden die Rinder beladen. Da geht echt was ab, bis all die Rinder drauf sind, so dass man zeitweise kaum was gesehen hat, so viel Staub hat es aufgewirbelt 😀 Der Roadtrain fährt jetzt voll beladen nach Rockhampton. Dort werden die Rinder geschlachtet und später kommen die in Form eines feinen Steaks irgendwo auf den Teller 😀 Die guten und teuren Fleischstücke gehen nach Japan, den Rest nach Amerika oder Korea.

Und ich fahre jetzt auch nach Rockhampton, aber ich werde dort nicht geschlachtet. Ich bleibe ganz und bereite mich dort für den morgigen langen Trip nach Airlie Beach vor.

Ta ta and Sunny Greetings

Lady Elliot Island

Tag 1: Heute muss ich früh aufstehen (7am). Kaum ist das Frühstück im Magen düse ich schon los und zwar ohne Stopp nach Bundaberg – Nein, nicht um den Rum zu trinken, noch nicht 😀 In Bundaberg wartet auf dem regionalen Flughafen mein Flieger auf mich…. mh oder besser gesagt, ich auf den Flieger. Ich mache jetzt etwas, was sonst kaum ein Backpacker tut. Das ist eben das Coole daran, nämlich nicht nur auf den typischen Backpackers Pfaden zu reisen 🙂 Diese Exklusivität ist aber leider auch recht teuer. Aber egal, ich fliege jetzt nach Lady Elliot Island und lasse mein Auto beim Flughafen stehen. Am Flughafen ist kein Mensch, aber alles ist offen. Check-In, Departure und Arrival Hallen, inkl. Sicherheitscanner usw.. Es ist so ruhig hier als stünde der Weltuntergang bevor. 30min vor dem Flug stehe ich also nun da und kein Mensch ist hier. Mein Flieger ist nicht mal auf der Anzeigetafel. Noch 15min vor dem Flug und ich frage mich schon langsam, was hier eigentlich falsch läuft? Und in diesem Moment kommt plötzlich ein Pilot in die Check-In Halle und ruft zu mir „Lady Elliot?“ – Der Moment der Erlösung 😀 Mit dem Pilot gehts raus, einmal um die Halle und durch die Hintertür auf den Flugplatz wo der Flieger wartet 😀 Kein Check-In. Sicherheitskontrolle? Nö 😀 Man wird persönlich vom Pilot abgeholt. Genau das liebe ich an diesen kleinen Flügen – einfach einsteigen und losfliegen 🙂 (ich war allerdings nicht der einzige Passagier, die anderen wurden bereits am Hervey Bay abgeholt).

50km vom Festland entfernt liegt die Insel. Dieses Korallenatoll liegt am südlichsten Punkt des Great Barrier Reefs. Damit ist es auch schon gesagt, was ich hier vorhabe 🙂 Wir landen hier auf dem Airstrip mit einer Mischung aus Korallengestein und Rasen 😀 Die Insel ist 900m lang und 700m breit und der Airstrip teilt die Insel in der Mitte in zwei. Will man also die Insel überqueren, muss man immer links und rechts schauen ob ein Flieger daher kommt 😀 Hier bleibe ich also zwei Nächte, übernachte in einem festen Zelt, 10m hinter dem Airstrip 😀 Nach der Landung werden wir abgeholt und bekommen ein Briefing: Sicherheit am Airstrip und immer Riffschuhe tragen. Nicht nur wegen des scharfen Riffgesteins, sondern wegen den giftigen Cone Shells. Auch Stonefish hat es hier. Aber zum Glück keine Seewespen! Nach dem Briefing erhalten wir ein Willkommens-Cocktail und ich werde schon langsam ungeduldig. „Wann endlich ist diese Zeremonie fertig? Ich will ins Wasser!“ Hätte ich am liebsten gerufen 😀 Also schnell Cocktail runter schletzen und ratzfatz Schorchelausrüstung fassen und mich über die Conditions am Reef erkundigen.
Es gibt im Prinzip drei Schnorchelpfade auf dieser Insel. An der Ostseite in der Lagune, wo die Korallen bei Low Tide aus dem Wasser ragen. Dort kann man nur zwischen +/-2h von High Tide schnorkeln. An der Westküste gibt es einen ersten und zweiten Riff. Ein Pfad geht zwischen den ersten beiden Riff hindurch, der andere ausserhalb des zweiten Riffs. Dort ist quasi das offene Meer und relativ tief (20m). Auf dieser Seite kann man immer schnorcheln, allerdings muss man vorher checken, wie die Strömung ist. Und es gibt nur zwei Stellen, wo man rein und wieder raus aus dem Wasser gehen kann/darf – im Norden „Coral Garden“ und im Süden „Lighthouse“. Grundsätzlich sollte man hier nicht alleine schnorcheln, sondern immer ein Buddy dabei haben. Was für mich jetzt nicht gerade einfach ist. Aber nach einem gründlichen Gespräch im Dive Shop sind wir zum Schluss gekommen, dass es im Moment genügend Leute und auch Boote unterwegs sind. So dass es für mich kein Problem ist, ohne einem Buddy zu gehen. Also, die Leute sind informiert, jetzt gehts ab zur Westseite um zwischen den beiden Riffs zu schnorcheln, am äussrem Riff war es mir dann doch zu heikel 😉

Kaum drin, keine 5min sind vergangen, sehe ich bereits den ersten Hai! Ich habe keine Angst vor denen, denn sie haben Angst vor mir 😀 Leider.. denn die schwimmen schnell davon wenn sie mich bemerken, so dass man den tollen Moment nur kurz geniessen kann. Dieser Pfad dauert etwas mehr als eine Stunde, wenn man mit der Strömung geht. Otherwise länger, wenn man überhaupt auf diese Idee kommt 😀 Das Wasser zwischen den beiden Riff ist zwischen 5 und 10m tief und so sehe ich hier viele grosse Fische. Vorallem die grossen Papageienfische sind cool, voller Farben! Manche Fische sind so gross (1.5m bis zu 2m) und ziemlich wuchtig, so dass ich im ersten Moment ehrlich gesagt fast ein bisschen Angst hatte 😀 Eine Spezielle davon hat einen richtig bösen Blick, wenn man sie von vorne her anschaut. Die habe ich nie gerne gesehen 😀 Der erste Schnorchelgang war auf alle Fälle ein Erfolg! Am Abend lerne ich ein nettes Pärchen aus Canberra kennen. Er Jorunalist und sie arbeitet im öffentlichen Dienst und so habe ich auch schon einen Buddy für den nächsten Tag gefunden 🙂

Tag 2: In dieser teuren Übernachtung ist wenigstens das Frühstücks- und Dinner-Buffet inbegriffen. So dass ich ordentlich zuschlagen kann 😀 Ja die Energiezufuhr ist wichtig, denn schnorcheln kann hier recht anstrengend sein. An diesem morgen gehts zuerst auf Eastside, weil dort gerade High Tide und optimal zum Schnorcheln ist. Das Wasser ist hier nur zwischen 1-2m tief und extremst klar. Wow. Da hat man den Durchblick 😀 Und hier bekomme ich zu Gesicht, worauf ich seehnlichst lange gewartet habe und ich ehrlich gesagt nicht mehr daran glaubte je auf meiner Reise zu finden: Den Clark’s Anemonenfish. Du kennst diesen Fisch nicht??? Nicht schlimm, ich wusste auch lange nicht wie der Clownfisch Nemo im richtigen Namen heisst 😀 Die sind echt putzig und so scheu, dass sie sich sofort in den Seeanemonen verstecken wenn sie dich sehen 😀 Dann weiter draussen taucht eine Schildkröte auf, dann noch einer und noch einer, und plötzlich war ich in mitten einer Gruppe von etwa 15 Wasserschildkröten 😯 Ich habe damals im Ningaloo Reef bereits einzelne Schildkröten gesehen. Aber diese hier sind mindestens doppelt so gross und soo viele 😯 Echt geil!
An diesem morgen gehts auch noch aufs Glassbottom Boat, wo wir zum äusseren Second Reef fahren und dort sehen wir einige Mantarochen durch den Glasboden! Ich merke mir diese Stelle damit ich später selber Mantarochen finden kann. Sie ist zwar ein bisschen weit draussen, aber immer noch auf dem Schnorchelpfad. Am Nachmittag gehts mit dem Pärchen aus Canberra raus, nochmals zum äusseren Second Reef. Der Schnorchelgang dauert fast 1 1/2h und wir haben leider keine Mantarochen gesehen, da wir nicht genau an der Stelle vorbei gekommen sind, wo ich sie am morgen gesehen habe 🙁
Am Abend nach dem strengen Schnorcheltag gönne ich mir ein Bier an der Bar und habe mit zwei Holländern gute Gesellschaft 😀 Der eine Holländer ist Taucher und jammert dass er noch keinen Mantarochen beim Tauchen gesehen hat. Als hätte ich heute nicht schon genug erlebt, taucht plötzlich eine Dame auf und fragt ob wir helfen können. Draussen irren ein paar junge Schildkröten herum. Diese haben den Weg vom Nest zum Meer nicht gefunden und watscheln auf Ressortspfaden ums Licht herum. Wir sammeln sie ein – es waren nur vier – und legen sie an den Strand, so dass sie zum Meer watscheln können bis der nächste Wellengang sie in die Freiheit befördert 😀

Tag 3: An diesem Morgen schlage ich beim Frühstück wieder ordentlich zu, ihr hättet die Blicke des Pärchen aus Canberra sehen sollen 😀 Ich habe schliesslich noch zwei weitere Schnorchelgänge auf dem Programm. Zuerst East Side, da bis 11am High Tide ist. Und ohne irgendwelche Erwartungen gehts rein ins Wasser und schwimme bis zur Stelle wo ich gestern die Horde Schildkröten gesehen habe. Leider sehe ich nur noch einen. Wo sind die alle hin? However, dafür entdecke ich plötzlich einen Oktopus der gerade vom einen Riffgestein zum anderen rüber zieht. Erst bin ich ziemlich erschrocken, die sehen ja nicht gerade schön aus 😀 Aber die Freude ist dann gross, weil es der erste Oktopus ist, den ich sehe 🙂 Nach und nach entdecke ich weitere solche. Aber man muss gut hinschauen, denn sie können sich gut mit der Farbe und Form des Riffs tarnen. Nach diesem Schnorchelgang gehts nun direkt auf die andere Seite der Insel. Es gibt nur noch etwas, was ich beim Schnorcheln noch nicht gesehen habe: Mantarochen. Jetzt heisst es zum offenen Meer rausschwimmen, wo es unheimlich tief wird, aber das Wasser so klar ist, dass man bis auf den Boden runter sieht. Wellengang ca. 1m. Strömung nordwärts entlang des Strandes. Wassertemperatur 26°C. Nach etwa 20min bin da, wo die Mantarochen sein sollten. Ausser Sand und ein paar Riffgesteine sehe ich hier nichts. 5min warte ich da und suche…. Plötzlich aus dem Nichts taucht einen RIESEN Mantarochen auf. Das Gefühl so ein putziges Tier 20m unter dir zu sehen ist einfach unbeschreiblich 😀 Dieser Mantarochen ist ca. 4-5m breit. Sicher 10min habe ich diesen beobachtet, wie er in aller Ruhe umherkreist und sich hinter den kleinen Fische her macht 🙂 Dann musste ich das Spektakel verlassen und weitere 30min gegen die seitliche Strömung zurück schwimmen. Mit dem Gefúhl der vollen Erfüllung nehme ich noch den letzten Lunch auf der Insel, bevor es dann wieder zurück nach Bundaberg fliegts!

Nach 3 Tage Lady Elliot Island – 6 Schnorchelgänge und ca. 6h im Wasser (die Flosse sind mir beinahe angewachsen :D) – habe ich nun ziemlich alles gesehen was man wohl am Great Barrier Reef beim Schnorcheln sehen kann. Und das, nach fast 5 Tagen nur Regen wieder bei voller Sonnenschein 🙂 Diese Tage wird mir als eines der schönsten Tage meiner Reise in Erinnerung bleiben 🙂 Ich weiss nicht, ob ich oben in Cairns, draussen beim äusseren Riff auch so eine Vielfalt sehen werde, auf alle Fälle ist Lady Elliot einer der besten Plätze am Great Barrier Reef um Mantarochen und Turtles zu sehen (gemäss Ressort und einem Diving Club).

PS: Mantarochen sind ungefährlich und stechen nicht. Sie sind liebe Tierchen die nur hinter kleinen Fische her sind 🙂

In Bundaberg habe ich noch ein Programmpunkt offen, bevor es dann zurück ins Outback geht 🙂

Sunny Sunny Greetings

Noosa & Fraser Island

In Brisbane hatte ich sooo keine Lust mehr, noch lange auf Städtetrip zu machen. Irgendwie habe ich genug von Städten… So habe ich hier kurzerhand eine von zwei Nächte storniert und fahre nun weiter nach Noosa. Nebenbei erwähnt, hat Brissie wie es die einheimische nennen, sicher einiges zu bieten. Mir hat Southbank mit den öffentlichen Pool inkl. Sandstrand umsäumt von Palmen sowie dem sonntäglichen Markt in der Nähe gut gefallen. Die hässlichen Betonbauten der 80er Jahren Exhibition- und Museumsgebäude mal ausgeschlossen.

In Noosa fühle ich mich wieder richtig wohl. Strand und Sonne 😎 Und nachdem ich doch die letzten paar Tagen relativ einsam verbrachte, treffe ich hier endlich wieder einige interessante Leute. Beim abendlichen Dinner lerne ich eine einheimische Familie kennen, die gerade den Geburtstag des Enkelkindes feiern und erfahre dabei gute Tipps für die Weiterreise nach Norden. Auch treffe ich hier auf drei Ostschweizer Jungs, die zusammen mit mir die Dropbear Tour auf Fraser Island in den nächsten Tage machen werden! Und ehrlich gesagt, war ich ziemlich froh, nach laaangem wieder einmal schwiizerdütsch zu sprechen 🙂 Aber erstmals gehts zusammen in der Ausgang – Irish Pub & Momads Backpackers – Ein langer Abend beginnt …..

Am nächsten morgen das trübe Erwachen – Nicht des Alkohols wegen, sondern des Wetters! Es regnet, regnet, regnet – den GANZEN Tag. Dabei hat es doch alles gut angefangen 🙁 Nunja, ich nutzte den Tag vor Fraser Island Tour um Einkäufe zu tätigen, Kleider Waschen, Haaren schneiden und und und – Alles, was eben irgendwann auch wieder nötig ist 😀

Fraser Island – Hier mache ich meine erste geführte Tour, die über mehrere Tage dauert. Das Spezielle an der Offroad Tour von Dropbear ist, dass man selbst fahren kann, was für mich sehr wichtig ist 😀 Fraser Island ist eine reine Sandinsel, sogar die Grösste der Welt. Hier kommt man nur mit 4WD Geländewagen vorwärts – Mein Mietwagen bleibt deshalb „zu Hause“. Es ist eine Camping-Tour mit 3 Geländewagen und 24 Leuten – Nun ist es so, dass gerade in diesen Tagen, nicht nur in Noosa oder Fraser Island, sondern an der ganzen Ostküste nur aus den Kübeln schüttet. Unser Guide hat zum Glück ein Plan B – Übernachtung in einem Hotel Ressort statt Campen 😀

Am ersten Tag der Tour fahren wir (via Rainbow Beach, wo die Klippen knallorange gefärbt sind) zum einem kleinen See „Lake Wabby“. Ein See, mitten in der Dünenlandschaft und auf einer Seite bewaldet. Zu diesem See müssen wir aber noch dreissig Minuten laufen. Auf dem Weg dahin ziehe ich mich bereits bis auf die Badehose aus (ja es regnet immer noch). Ich bin schon völlig durchnässt, bevor ich überhaupt am Ziel in den See springen kann 😀 Der Abend geht dann mit viel Bier im Bar des Ressorts zu Ende, wo noch einige Engländer den Drang hatten, nackt im Schwimmingpool zu baden – zur Freude der anwesenden Mädels …. 😀

Am nächsten Tag stehen wir auf und was stellen wir fest? – Es regnet. Heute haben wir zuerst eine Fahrstrecke entlang des 75 Mile Beach vor uns. Es geht nämlich hoch nach Norden bis zum „Indian Head“. Dort „geniessen“ wir den regnerischen Aussicht auf die Strände. Unterwegs gibts einen Schiffswrack „The Maheno Shipwreck“ zu besichtigen. Auf dem Rückweg machen wir zum ersten Mal einen Abstecher ins Landesinnere auf Inland-Tracks. Und hier wird das Fahren im Sand richtig spannend 🙂 Während am sehr flachen Beach nahe beim Wasser (bei Low Tide) super eben ist und gut mit 80km/h fahrbar ist, kommt man auf Inland Tracks auf einige Hürden wie Wassergruben, weichen Sand und vielen Unebenheiten. Das Ziel des Abstechers: Den Süsswassersee Lake Allom. Diesen Abstecher machen die meisten Tourenanbieter nicht, deshalb ist es da ziemlich ruhig. Hier schwimmen viele kleine und putzige Süsswasserschildkröten 😀 Unser Guide hat eine gefangen damit wir sie in Ruhe anschauen konnten 😀 Und alle Jungs konnten es nicht lassen, danach auch in diesem See baden zu gehen und ich konnte hier seit langem wieder mal richtig schwimmen, so dass ich zusammen mit dem Guide gleich den See überquert habe während die anderen Jungs schnell wieder raus sind – obwohl das Wasser ungefähr 22-23°C warm war – Weicheier 🙂

Am dritten Tag stehen wir auf und was stellen wir fest? – Es regnet 😀 Mittlerweile nehmen wir es locker und werden schon nach dem Aufstehen nass, wenn wir zum Frühstück laufen 😀 Heute steht Lake McKenzie auf dem Programm, der schönste Süsswassersee der Insel mit schneeweissem Sandstrand. Als wir da ankommen geschieht ein Wunder, woran niemand mehr glaubte – Die Sonne kommt zum Vorschein!!! Yeeha! Und so kommt dieser See mit dem schönen Strand auch richtig gut zur Geltung. Das Planschen und Sünnelen hier hat allen gut getan, nur den Engländer nicht, die mussten sich typischerweise einen Sonnenbrand einholen 😀 Am Mittag gehts weiter zu einem kleinen Regenwald (ja das gibt es hier auch :D). Auf dem Weg dahin gibt es einen lockeren sandingen Abschnitt mir tiefen Gruben zu überwinden. Der Guide-Wagen und auch unser Jungs-Wagen konnten das mit einem Anlauf prima bewältigen (einfach nie vom Gas gehen). Und der Mädel-Wagen hinter uns, wer hätte das Gedacht, blieb natürlich tief im Sand stecken 😀 Auch der zweite Anlauf scheitert. Der Guide, anfangs geduldig, steigt dann selbst in den Wagen und bringt die Hürde locker hinter sich 😀 Nach Besichtigung im Regenwald, Lunch und vielen Mückenstichen einholen heisst es, langsam wieder auf den Rückweg zu machen. Aber bevor wir auf die Fähre nach Festland kommen, taucht plötzlich ein gekippter Geländewagen eines anderen Tourenanbieters im Wasser auf. Hier passierte vor 20min ein Unfall – Fahrfehler. Der Fahrer wollte den ankommenden Wellen ausweichen, offenbar zu hektisch, was im Sand leider ein fataler Fehler ist. Denn ein querstehender Reifen im Sand bedeutet abrupter Stopp und bei 80km/h kann es den Wagen schnell kippen und sich überschlagen wie es bei diesem Unfall war. Der Wagen hat sich gar zwei mal überschlagen. Die Insassen scheinen zum Glück mit nur leichten Verletzungen davon gekommen zu sein (Es war übrigens eine Frau am Steuer). Auf dem Festland kommen wir leider auch nicht mehr weit: Road Closed. Der starke und andauernde Regen der letzten Tagen hat auf dem Festland ihre Spuren hinterlassen und einige Strassen (besonders die tiefen Brücken) überflutet – Für was sind eigentlich die Brücken da?? Unser Guide umfährt aber schick die Absperrung, haltet vor der überfluteten Brücke, steigt aus und watet darüber um zu sehen wie tief das Wasser ist: In der Mitte etwas mehr als knietief. Also alles kein Problem für uns 😀 so fahren wir mit unserem Offroader über die geflutete Brücke als wäre nichts gewesen. Diese Prozedur wiederholt sich noch 5 mal bis wir ENDLICH wieder zurück in Noosa sind. Das war definitiv ein laaaanger Tag, als wäre das nicht genug, lerne ich auch an diesem Abend noch einige nette Leute im YHA kennen und da musste gleich die ganze Fraser Island Geschichte erzählt werden, so dass es einmal mehr ziemlich spät ins Bett geht 🙂

Noosa und Fraser Island – das war echt ein Erlebnis, wow! Jetzt heisst es aber weiterziehen. Das nächste Paradies wartet schon auf mich 😀 Ob im Regen oder bei Sonne, das werdet ihr bald erfahren …

See ya

Surfers Paradise

Welcome in Queensland – Sunshine State 🙂 Zum siebten mal muss ich all meine Uhren wieder umstellen…. Queensland, in der gleichen Zeitzone wie New South Wales, kennt keine Sommerzeit!

Hier in Surfers Paradise kriegt man fast einen Kulturschock, wenn man vorher auf dem Land in der alternativen Welt war 😀 Ein krasser Gegensatz trifft man hier in der urbanen Gold Coast an. Ausschliesslich moderne Hochhäuser direkt am kilometerlangen Strand. Wenn am Nachmittag die Sonne langsam Richtung Landesinnere zieht, sind es nicht die Palmen, sondern die Hochhäuser die am Strand den Schatten geben. Surfers Paradise ist ein Stadtviertel des Gold Coasts und hier glänzt alles was glänzen kann, eine Sauberkeit, die ich noch nirgends in Australien erlebt habe. Allerdings wirkt mir das Ganze hier ein wenig abgehoben. Abgehoben war es auch beim Skypoint im Q1 Tower auf dem 77ten Stock auf 230m Höhe – hier geniesse ich, bei einem mehr oder wenig guten Kaffee, den tollen Ausblick. Es wirkt, als hätte jemand Sim City auf äusserst kreative Art & Weise gespielt 😀 Die Strassen sind nicht im Schachbrettmuster angeordnet, wie es sonst überall im amerikanischen Stil ist, sondern schlängeln sich zwischen den Hochhäuser mit ihren Schwimmingpools auf dem Dach hindurch. Viele Wasserwege in verschiedenen Muster kreisen um die Luxusviertel, wo jede Villa einen Steg hat. Ganz im Stil von Miami.

Ja ansonsten hat Surfers Paradise für mich nicht viel zu bieten. Das Meer ist zwar relativ warm, aber einfach zu wild um gemütlich zu baden. Und scheinbar ist es mittlerweile kein beliebter Surfort mehr, zu viele andere, ruhigere und bessere Orte gibt es zum Surfen. Für mich ist surfen für den Moment ohnehin kein Thema 😀 Die Hauptattraktion hier ist wohl das Nachtleben und Shopping. Ich habe allerdings nicht vor, mein restliches Feriengeld hier zu verprassen 😀 Ich nutze die Zeit hier, um mein Trip in Queensland weiter zu planen. In Queensland ist Great Barrier Reef zu Hause, zudem gibt es einige wunderschöne Inseln zu entdecken. Und je weiter nordwärts es geht, desto wärmer wird das Meer – juhui! Aber irgendwann kommt die Tropenregion und da regieren die Krokodile und die tödlich giftigen Seewespen (eine Würfelqualle) die Küste. Aber noch ist es nicht so weit. Morgen gehts erstmal weiter nach Brisbane via Inland & Lamington Nationalpark – Einmal mehr in den subtropischen Regenwald und hoffentlich kriege ich dieses mal einen schönen Papagei vor die Linse 🙂

Ta ta and Sunny Greetings

Byron Bay & Nimbin

Byron Bay und Nimbin sind die letzten Stationen in New South Wales. Lonely Planet versprach einen kurzweiligen Aufenthalt in Byron Bay und so beschloss ich, hier ein paar Tage zu verweilen. Tatsächlich geht es hier in dem kleinen Touristendorf einiges ab. Und man trifft hier auf verschiedensten Leuten, von kiffenden Hippies im alten VW Büssli, bis braungebrannten Surfers, krebsroten Engländern und vielen schönen Mädels 😀 Einige meinen, Byron Bay ist ein Hippie Dorf, das finde ich allerdings übertrieben, aber es ist zweifelsohne alternativ angehaucht 😉 Die Ausgangszene ist nicht riesig aber doch vielfältig, einige Bars/Pubs bieten hier Livemusik an, vom alternativen Blues Rock bis zu erstklassigen Country Musik oder gar Clubsound im Nightclub. Ansonsten heisst es hier, Relaxen, am Strand liegen und Sünnelen oder im 24°C warmen Meer baden 🙂 Am ersten Tag schlafe ich fast 12h durch – warum auch immer, offenbar hatte ich das nach Langem wieder einmal nötig 😀 Auch Surfen stand auf dem Programm. Dieses mal nehme ich ein fortgeschrittenes Board (schliesslich bin ich kein Anfänger mehr, haha :D) und surfe damit suverän wie die Profis in den drei Meter hohen Wellen. Spass beiseite… Am Anfang wollte es nicht so recht, aber dann kriege ich es doch so langsam auf die Reihe, ein paar Meter auf den Wellen zu reiten. Kaum die ersten Erfolge verzeichnet, stürze ich wieder einmal ziemlich dumm vom Brett. Als ich wieder ins Meer raus paddelte um einen neuen Versuch zu starten, merke ich plötzlich, dass da etwas am kleinen Finger juckt. Ich schaue hin und sehe nur rotes Fleisch – Ooops 😯 Hat jetzt ein Hai zu gebissen oder was? Offenbar habe ich beim letzten Sturz den Finger am Finne des Bretts aufgeschlitzt…. Nunja, auf alle Fälle sollte ich jetzt raus, bevor ich mit meinem Blut noch Haie anlocke 😀 Fertig mit Surfen! Mit blutendem Finger gehts zum Lifeguard, da bekomme ich erstmal einen Verband um den Finger. Zu Hause (im YHA) sah ich mir die Wunde mal genauer an und war froh zu sehen, dass ich nur – zwar ein ordentliches Stück – Haut verloren habe. Also nur halb so schlimm. Mittlerweile bin ich gut darin, meine Schürf- und Schnittwunden zu verarzten und mein Erste Hilfe Set hat sich längst amortisiert 😀

Auch wenn man hier gut eine Weile verweilen kann (es hat wirklich viele schöne Mädels hier :D), brennt es mir schon am zweiten Tag unter den Nägeln, weiter zu reisen. Es gibt nämlich noch vieles zu entdecken, vor allem in Queensland. Bevor es aber so weit ist, mache ich noch einen Abstecher nach Nimbin.

Mit Muskelkater an allen Stellen quäle ich mich wieder ziemlich früh (9am) aus dem Bett. Denn mein Trip geht weiter ins Hinterland, weit und breit nichts ausser Wiesen, Hügel, Wälder und ein paar Farmen. Und mitten drin (in middle of nowhere wie man das auf Englisch sagt) ist das Dorf Nimbin. Und hier, da braucht man wirklich nicht lange hinzusehen um zu merken, ist DAS Hippie Dorf 😀 Alles ist ziemlich Bunt – Rainbow mässig. Die Locals sind echte Hippies. Hier scheint die Zeit seit dem ersten Festival im Dorf 1973 still gestanden zu sein. Die eher ältere Generation der Locals, die ihre „Blütezeit“ wohl in den 60/70er hatten, sehen mittlerweile nicht mehr so gut aus… In den Gassen bekommt man alles, was sonst in ganz New South Wales verboten ist. Nur hier scheint die Polizei kein Durchsetzungskraft zu haben. Auch Kekse gibt es hier – die sehen wirklich lecker aus 🙂 Aber ich konnte meine Versuchung widerstehen. Ist auch besser so 😀 Easy going, was eine weitverbreitete australische Mentalität ist, ist hier besonders ausgeprägt 😀 Ja, es ist eine gemütliche Ecke hier und für die Kiffer wohl ein Paradies um länger da zu bleiben. Für mich aber heisst es, mein Trip (nicht im übertragenen Sinne :D) fortzusetzen. Die Strasse zurück an die Küste ist im ähnlichen Zustand wie manch ältere Bewohner Nimbins…. Nach unzähligen Schlaglöchern ausweichen komme ich wieder in die gut ausgebaute Pacific Hwy – und jetzt ab nach Queensland!

Sunny Greetings