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New South Wales

In Sydney musste ich mich entscheiden, wie ich nun an der Ostküste reisen will. Bus oder Auto mieten? Auto mieten ist 4 mal so teuer und es besteht ein Restrisiko auf ein Katz und Mausspiel zwischen mir und der Polizei. Anderseits habe ich die ultimative Freiheit, und darauf lege ich bekanntlich sehr viel Wert 😀 Als ich mein Auto abgeholt habe, war ich froh ein Automat mit Tempomat zu haben. Tempomat erlaubt es immerhin, meine zügige Geschwindigkeit unter Kontrolle zu halten 😀

Blue Mountains NP
Von Sydney aus gehts ins Landesinnere, unbemerkt gehts höher und höher auf etwa 1000m. In Katoomba laufe ich zum Aussichtsplatform, dort an der Klippe gehts plötzlich in die Tiefe mit weiter Ausblick in das mit Wald bewachsene Tal. Der Vergleich ist weit hergeholt, aber irgendwie hat es wie Grand Canyon in Arizona, nur dass es statt 40 nur 20°C warm ist. Die Luft blau-dunstig statt trocken ist. Statt kahle Täler ist es mit Wald bewachsen. Und statt Sonnencreme braucht man hier Insect Repellent… Die Dummen werden mit Mückenstichen bestraft *kratz* *kratz*, es juckts überall 🙁
Das coole hier: Man kann Bähnli fahren. Einmal Seilbahn übers Tal, dann mit der steilsten Standseilbahn (Steiung 128%) runter düsen. Unten kann man im Wald spazieren und anschliessend mit der Seilbahn wieder hochfahren. Hier erlebe ich ein bisschen Heimat, die beiden Seilbahnen sind von Doppelmayr Thun und CWA Constructions Olten (was auch zu Doppelmayr gehört). Alle mit der Seilbahnsteuerung von SISAG Schattdorf ausgerüstet 🙂

Am nächsten Tag wollte ich die Gegend noch weiter entdecken, aber das Wetter war wie an einem typischen Novembertag im Mittelland. Regen und Nebel, Sichtweite 100m. Das ist eine kleine, nein… eine grosse Katastrophe. Sofort zurück an die Küste!! Auf direktem Weg nach Newcastle!

Newcastle, Port Macquarie & Coffs Harbour
Die nächsten paar Tagen düse ich an der Ostküste hoch bis nach Coffs Harbour. Wer mich kennt, der weiss, dass ich Hafenstädte nicht sonderlich mag, ausser es sind schöne wie Hamburg, Amsterdam, Sydney, Fremantle und Co. Deshalb fuhr ich mit grosser Skepsis zu den Hafenstädten Newcastle, Port Macquarie und Coffs Harbour. Unterwegs gibt es eine unendliche Anzahl Buchten mit goldigen Sandstrände. Den Anspruch, jede Bucht anzuschauen musste ich bald aufgeben, sonst wäre ich nicht weit gekommen 😀 Das Wasser ist leider noch nicht sonderlich warm, meine Badegänge blieben deshalb auf ein Minimum beschränkt 😀 Newcastle und Port Macquarie waren gar nicht so übel, da gibt es einige schöne Plätze und viele viele Strände. Coffs Harbour ist hingegen eine recht „kalte“ Hafenstadt, hier gefällt es mir nicht. Aber es ist eine gute Ausgangslage für meinen Tagesausflug ins Hinterland.

Dorrigo NP & Hinterland
Von Coffs Harbour fahre erneut ins Landesinnere. Schon bald gehts Bergauf, um enge Kurven, so wie etwa der Klausenpass. Den Automatik meiner Rennmaschine habe ich ausgeschaltet. Mit Tiptronic schalte ich flink zwischen den Gängen 2 und 3 hin- und her und fetze den Berg hinauf. Genau genommen ist es kein Berg, sondern ein Hochplateau. Herrlich, wieder mal richtig Auto fahren 😀 Oben angekommen, gehts über kleine Hügel auf und ab, es ist wie in der Schweiz im Mittelland. Grüne Wiesen, da und dort Bäume und Wälder. Nur die gelben Verkehrstafeln erinneren mich daran, dass ich in Australien bin 🙂 Der Dorrigo Nationalpark im trockenen subtropischen Regenwald ist ein Paradies für etwa 400 Vogelarten. Ich bin nicht der Vogelfan, aber ich liebe die grün rot blauen Rainforrest Parrot. Die sind einfach cool. Sie sind laut und fliegen hoch oben in den Baumkronen herum, man sieht sie kaum und sind saumässig schwer mit der Kamera einzufangen … Darum mussten Holz, Blätter und Co für Fotomotive herhalten, die fliegen nämlich nicht davon 😀 Nach diesem Ausflug in der australischen Schweiz gehts zurück nach Coffs Harbour und das ohne neuen Mückenstiche – ich bin jetzt nämlich mit Bushman bewaffnet 😀

Eine Woche ist um und man glaubt es kaum, ich habe noch keine Busse gekriegt 😀 Die Kontrollen hier sind echt heftig, grosse Teile der Highway sind mit Average Speed Cameras ausgestattet, die die Zeit zwischen eines Abschnittes messen. Zudem treffe ich etliche Male am Tag auf Highway Patrols die in ihrem roten Ford Falcon XR6 mobil kontrollieren. Schon fünf mal standen die mit Blaulicht am Strassenrand und teilten einem Autofahrer gerade eine Busse aus, während ich ins Fäustchen lache und mein Tempomat auf 103 oder 113 programmiert habe 😀 Einmal hielt ein entgegenkommender Highway Patrol am Strassenrand just als wir uns kreuzten. Nach einer Schreckenssekunde stellte ich im Rückspiegel aber fest, dass das Blaulicht ausblieb 😀

Die letzte Station in New South Wales ist Byron Bay, dort stelle ich das Auto ab. 3 oder 4 Tage Baden, Sünnelen, Surfen und Relaxen stehen auf dem Programm, bevor es dann auf nach Queensland geht 🙂

Ta Ta and Sunny Greetings

Sydney

Zurück in die Zukunft

Von Aitutaki muss ich erst einmal nach Rarotonga fliegen. Von dort habe ich einen Direktflug nach Sydney (nur ein Direktflug nach Australien pro Woche!). Jetzt heisst es, wieder alle meine Geräte auf die neue Zeit, Datum und Zeitzone einzustellen (Handy, Tablet, grosser Kamera, kleine Kamera, GoPro, usw….) Der Anflug in Sydney ist herrlich, einen Sonnenuntergang aus dem Flieger und über der Stadt zu erleben ist schon cool 🙂 I’m back in Kangoroo Land 🙂 Zum ersten Mal auf meiner Reise gibts es tatsächlich einen Bahnhof am Flughafen. Wie wir es in Züri gewöhnt sind – fahre ich mit dem Zug in die Stadt. Es ist schon dunkel und es gibt nur noch eines tun für heute: Schlafen 😀

Opera, Harbour Bridge & The Rocks

Es ist sonnig, 28°C, keine hohe Luftfeuchtigkeit mehr 😀 Heute muss ich erst einmal einen Überblick über die Stadt beschaffen: Straight to the harbour! Tja, nach 300m bleibe ich schon hängen. Zuerst einmal den City Market anschauen, und dann das imposante Queens Victoria Gebäude. Sydney hat ein guter Mix aus Historie und Moderne, wie ich finde. Als ich dann doch am Circular Quay ankomme, kommt der Harbour Bridge zum Vorschein. Hier sehe ich endlich, warum dieser coat hanger (Kleiderhaken, wie es die Einheimischen nennen) zum bekannten Stadtbild beiträgt. Es sticht einfach in seiner Überdimension hervor, eine Wucht, ein haufer Stahl, clever angeordnet und vernietet. Ebenso das Opera House ist am Hafen nicht zu übersehen. Es war mein Jugendtraum, Australien und Sydney zu bereisen und erleben. Und jetzt, über 15 Jahre später stehe ich hier, vor dem Opera House und Harbour Bridge – das Wahrzeichen für Sydney und Australien schlechthin. Der Traum geht in Erfüllung!

Sydney ist ein Hafenstadt der einmaligen Dimension – alleine, dass die Fähren einen wesentlichen Anteil des öffentlichen Verkehrs ausmacht, zeigt, was für eine Bedeutung der Hafen für Sydney hat. Es wimmelt hier nur von Fähren auf dem Wasser! Gleich neben dem bekannten Hafen Circular Quay ist „The Rocks“. Ein Viertel, wo die Europäer als erstes besiedelt haben. Lange Zeit war es ein Slum, heruntergekommen und beim Bau der Harbour Bridge wurden ganze Strassenzüge abgeriessen. Aber heute sieht es ganz anders aus. Geschmückt mit historischen Gebäuden, Gassen, Restaurants und gar Luxus Hotels. Mein Rundgang führt weiter über die Harbour Bridge und mit der Fähre zurück zum Circular Quay. Völlig übermüdet gehts dann zurück zum Hostels und ab ins Bett!

Darling Harbour & Harbour Bridge Climb
Heute steht Darling Harbour auf dem Programm. Mein Reiseführer – Lonely Planet – fand kein gutes Wort über diesen Hafen. Total schlecht geredet. Gerade das machte es aus, diesen Hafen doch mal mit eigenen Augen anzusehen. Ist es wirklich so hässlich? Der Hafen ist eine Mischung aus Geschäftsviertel mit modernen Bauten, Exhibition Viertel mit Maritime Museum inkl. Zerstörer und U-Boot mit diversen Restaurants und Imbisse. Also mir gefällts! Aber der Höhepunkt steht erst noch an, ein weiterer Jugendtraum muss erfüllt werden – Ausnahmsweise gönne ich mir was Exklusives. Den Harbour Bridge nicht drüber laufen, sondern beim Sonnenuntergang bis zu oberst hoch-„klettern“. Okay, klettern ist übertrieben 😀 Aber es sind über 1300 Treppentritte nötig inkl. ein paar wenigen Leitern. Sicherheit wird hier gross geschrieben. Alles muss unten bleiben. Kamera, Uhren, Ringe, sonstige Schmuck und ja sogar meine Hörgeräte. Das einzig Persönliche, was mitgenommen werden darf, ist die Sonnenbrille. Sie wird, wie alles Andere (Stirnlampe, Kopfhörer, Nastüechli, Cap) am eigenen Overall angebunden. Unten fahren Autos auf neun Spuren plus zwei Bahnlinien. Da soll ja nichts runterfallen…

Auf dem Weg nach oben ist es im Hafen, wo es sonst nur von Fähren wimmelt, für einen Moment ganz ruhig. Das Kreuzfahrtschiff wird gerade von den Schlepper losgezogen. Dieses Glück haben nur wenige, oben auf der Brücke den Sonnenuntergang über die Stadt zu geniessen, auf Opera House runter zu blicken und dabei beobachten, wie dieses Monsterschiff aus dem Hafen langsam wegzieht 🙂
Ich liebe solche Brücken, denn in ihnen stecken interessante Geschichten, sowie viel Ingenieur- und Handwerkskunst. Wenn man bedenkt, die Brücke wurde in den 20er Jahren gebaut und 1932 fertiggestellt. Damals war die Schweisstechnik noch nicht so ausgereift wie heute. Diese Brücke wurde ausschliesslich nur zusammengenietet. Etwa 6 Millionen Vollnieten mussten angebracht werden, wie unser Guide erzählte. Und während der eine Arbeiter die Niete heiss machte, wartete der andere mit einem Arm hängend am Gerüst. Die Heisse Niete wurde diesem Arbeiter zugeworfen, damit er die heisse Niete auffangen, einsetzen und die Nietverbindung verschliessen konnte. Tja, das war ein Knochenjob. Damals gabs noch kein SUVA 😀 Bei diesen Aktionen gab es natürlich auch viele Verletzte, und es sind heute noch viele unverwendete Nieten auf dem Grund unter der Brücke zu finden 😀

Bondi Beach – Sydney Sunset & Night
Nach zwei Städte-Tagen gehts nun zum Bondi Beach. der wohl bekannteste Surf- und Badebucht in Sydney. Baden ist aber eine Zumutung – das Wasser ist arschkalt 😀 Trotzdem war eine Abkühlung notwendig. Es ist den dritten Tag sonnig und 28°C. Südlich vom Bondi Beach gibt es einen netten Weg an der Küste entlang. Dabei erfährt man auch, wie diese Bucht vor über hundert Jahren ausgesehen hat. Total verwildert mit Buschland & Sandünen. Ich kehre aber relativ früh zurück in die Stadt, um meine Fotoausrüstung zu holen und die Stadt aus einem anderen Blickwinkel fotografisch festzuhalten. Für einmal stand Fotografieren im Zentrum, alles andere ist zweitrangig, auch dass ich seit Mittag nichts mehr gegessen habe 😀 Vier Stunden lang nur fotografieren, vor, während, nach dem Sonnenuntergang, von blauer Stunde bis in die volle Dunkelheit. Um 9.30pm – völlig verhungert – beende ich meine Fotosession und will nur noch eins: Etwas essen. Das erst Beste (und seit Langem wieder einmal): McDonalds – Das hat zwei kein Stil, aber eben… Du bist nicht du, wenn du hungrig bist 😀

Sydney ist eine tolle und schöne Stadt und man kann viel entdecken hier. Aber Melbourne kann es nicht toppen – sie bleibt die tollste Stadt die ich je erlebt habe 🙂 Trotzdem werde ich in 6 Wochen noch einmal nach Sydney zurückkehren, denn ich habe noch einen weiteren Traum zu erfüllen, bevor es dann definitiv nach Hause fliegt. Aber nach diesen drei Tagen der totalen Erfüllung meines Jugendtraums gehts erstmal los mit meinem Trip: Ostküste hoch bis nach Cairns – in die Tropen.

Mein Trip kannst du wie immer unter Travelmap verfolgen. Um mein Trip an der Ostküste entlang genauer zu verfolgen, wählst du einfach Travelmap und dann -> East Coast.

Tata and Sunny Greetings

Melbourne

Very short english version for non german speaking people: We are in Melbourne now! We had a great trip from Adelaide to Melbourne. Specially the Kangoroo Island, Great Ocean Road and Great Otway Nationalpark were a big and very beautiful places! We had an impressive wildlife and we observed severals animals like Kangoroo, Koalas, Sealions, Parrots and Dinosaur 😀 If you travel the same route in future, please take enough time for Kangoroo Island and also Great Otway Nationalpark. There you can see/do lots things and the best base is Apollo Bay (for Great Otway NP) Here in Melbourne we enjoyed very well, it’s a very very nice city! It was tennis time and our Swiss Stan the Man won Australia Open on Australia Day 🙂 So, tomorrow I’m going to leave Australia 🙁 But only for about 5 Weeks. I’m going to fly to Chirstchurch and I’ll take a trip to Auckland while 4 weeks 😉

23.01.14 – Bei den letzten Sonnenminuten kommen wir in Melbourne an, viiiiele Spuren, Hook Turns, Trams, Einbahnen und Rush-Hour. Ja, jetzt sind wir in einer echten Millionenstadt 🙂 Ich bin einfach nur froh, möglichst schnell das Hotel zu finden und das Auto abgeben zu können..

Was ein Hook Turn ist? Das habe ich mich auch gefragt und ich dachte ich spinne was ich hier sehe.. Erklärung: Wikipedia – Hook Turn

24/25/26.01.14 – Melbourne
Tolle Stadt. Hier gibt es einfach keine Norm! Architektur, Sport, (Bier-)Kultur, Mode, Lifestyle und Nationalitäten oder eben Hook Turns 😀 Hier kann man das ganze Spektrum beobachten. Und es ist genau das, was die Stadt extrem interessant macht. Es verwundert mich überhaupt nicht, warum Melbourne zu den lebenswertesten Städten der Welt gehört!
Es braucht hier eigentlich kein Reiseführer, einfach durch die Strassen und Gassen laufen. Man kann viel entdecken und interessante Leute treffen. Die Aussies sind sportverrückt, aber hier in Melbourne, wohl auch durch den Australian Open, ist mir das besonders aufgefallen. Tennis ist im Moment das Gesprächsthema Nummer 1 hier. Und so haben wir auch die Matches Stan – Djoko, Roger – Nadal am Big Screen beim Federal Square angeschaut, denn die Tickets fürs Stadion waren hoffnungslos ausgebucht. So gern hätte ich und auch die Aussies gehabt, dass es am Australian Day ein reines Swiss Final gibt… Einen herrlichen Blick auf die Stadt und Skyline gibt es vom drittgrössten Riesenrad (Melbourne Star) der Welt. Muss aber ehrlich sagen, das Riesenrad (und besonders dessen Konstruktion) hat mich mehr beeindruckt als der Ausblick 😀 Imposant und riesig, aber wirklich RIESIG war der Victoria Markt. Hier braucht man keine Preisschilder zu lesen, die Preise werden laut von den Verkäufern gerufen 🙂 Und um 3pm geht der Markt zu, da werden noch die letzten Schachteln Erdbeeren und allerlei Zeugs zu Spotpreisen verkauft. Danach sieht es hier aus wie auf einem Schlachtfeld 😀

Australia Day – Es ist 28°C und kein Wölkchen in Sicht. Endlich wieder gutes Wetter! Ein Spaziergang am Beach entlang von St. Kilda bis zum Port Melbourne wo ein grosses Kreuzfahrtschiff steht. Danach entdecke ich South Wharf und Yaras Edge, dieses Viertel ist topmodern, tolle Hochhäuser und vor der Haustür ein Yachthafen. Wohnungen sind zu haben für 1.7Mio AUD Startpreis, interressiert? 😀 Noch cooler, ein Bikertreffen mit Hard Rock Liveband. Die Rocker kommen hier mit Elvis Frisur daher 😀 Im riesigen Crown Casino geht der Irrgarten los, einmal rein, nie mehr raus? Da kommt das Las Vegas feeling wieder hoch 🙂 Und der krönende Abschluss dieser Australian (oder Swiss ?) Day ist wohl der Sieg von Stan the Man gegen Nadal 🙂

Melbourne ist ein sehr würdiger Abschluss unserer zweiwöchiger Trip in Südaustralien und Victoria – Ein totaler Kontrast zu Westaustralien (zumindest den nördlichen Teil). „Victoria – The Place To Be“ ist kein Witz, allerdings gefällt mir „Australia – The Place To Be“ noch viel besser 🙂 Damit geht auch der erste Teil meiner Australienreise zu Ende. 9 Wochen Australien – Faszination Pur! Jetzt geht es nun alleine weiter zu den Kiwi’s und mal schauen was die da zu bieten haben ausser Kiwi und Schafe 😀

Ta Ta and Sunny Greetings

Great Ocean Road & Great Otway National Park

21./22./23.01.14 – Mount Gambier -> Port Campbell -> Apollo Bay -> Melbourne

Erster Stopp, Port MacDonnell. Ein Fischerdörfchen, am Hafen können wir beobachten, wie ein Fischer nach dem anderen sein Boot ins Wasser legt. Weiter gehts! Victoria, wir kommen 🙂 Halt! Noch eine Hürde gibt es, die Strasse ist durch eine Kuhherde in ganzer Breite blockiert. Die Farmer hier treiben die Kühe mit Quads. Und so einfach kommen wir durch: Der Farmer fährt mit dem Quad mitten durch die Herde durch, und wir schliessen uns dem an und durch sind wir. Willkommen in Victoria 😀 In Port Fairy machen wir eine längere Pause. Ein Dörfchen mit Stil und Charme, mit wunderbarem Strand und schönem Hafen. Aber das Meer ist einfach Arschkalt 🙂 Wir fahren nun auf die B100, besser bekannt als Great Ocean Road. Eine Strasse entlang der Küste und durch „Regenwälder“. Die Küsten hier sind schon speziell, hier haben wir hohe Kalkstein Klippen, geschaffen durch die Wellen über tausende von Jahren. Ab und zu (in tausende von Jahren gedacht) bröckelt hier etwas ab und dann entstehen die gewaltige Türme, die einfach mittem im Meer stehen. Die Aussies hatten die super Idee, denen Twelve Apostels zu nennen, obwohl es nicht mal zwölf sind 😀 Egal, der Anblick ist schön.

In Great Otway Nationalpark liegt der Regenwald, es hat zwar hier viel Wald, aber nur noch zwei kleinere Flächen im Park sind noch wirklich Regenwälder. Gewisse Bäume können über 100 Meter und 300 Jahre alt werden. Die Fahrt hier durch ist sensationell, hohe Bäume die über der Strasse vor Sonnenlicht dicht machen und es ist sowas von Grün hier, das war mir noch völlig fremd in Australien 😀 Und plötzlich sehen wir oben an den Eukaliptusbäumen Kualas! Die haben ein Leben! Den ganzen Tag an den Bäumen hängen und „Drogen“ fressen 😀 Nach einer kleineren Wanderung im Regenwald und Besuch eines Lichtturms sind wir in Apollo Bay angekommen.

Nächster Tag fahren wir nach Otway Fly Treetop. Der Weg ist kurvig wie der Klausenpass, nur mitten durch den Regenwald statt über den Berg! Viele Velofahrer sind unterwegs (Grüsse an Päd). Dort leben auch noch die letzten Dinosaurier. Man sagte uns, wir müssen vorsichtig und leise sein. Und auf der Wanderung kann man „mit Glück“ auch Schlangen finden. Dann Plötzlich, Shi..! Ein Dinosaurier (Velociraptor) direkt vor uns, mir läuft es kalt den Rücken runter! Die Szenen der Jurassic Parc werden Realität! Jetzt einfach ruhig bleiben… Und dann verschwindet er plötzlich! Puh, noch einmal Glück gehabt 🙂
Hier kann man hoch hinauf zu den Baumkronen, ein 600m langer Weg aus Stahl- und Seilkonstruktion auf 25m Höhe. Ein Ausleger kann bis zu 28 Tonnen tragen, oder 14 Elefanten. Ich habe hier allerdings keine Elefanten gesehen… Die Konstruktion war genauso beeindruckend wie der Regenwald von oben herab betrachtet. Wir konnten hier, wenn auch nur kurz, rotblaue Papageien (Crimson Rosella) beobachten. Imposant waren auch die Wasserfälle, für die ich – um gute Fotos zu machen – eine kleine Klettertour hinlegen musste 😀

Mit gefühlten 100 Mückenstichen, aber sonst sehr zu Frieden fahren wir nun nach Melbourne. Die letzten Kilometer der Great Ocean Road schlängeln sich direkt an der Küste mit toller Meeresblick entlang. Die Sonne geht langsam unter. Nach 9 Tage, 2000km gefahrenen Kilometer und doch ein bisschen Müde kommen wir nun in Melbourne an!

Sunny Greetings

South Australia

18.01.14 – Kangoroo Island -> ???
Die Fähre geht am 8.30am los, unser Backpackers liegt nur gerade 50m vom Hafen entfernt und wir können dieses Mal ohne Stress auf die Fähre gehen 😀 Das Wetter scheint sich etwas beruhigt zu haben. Auf dem Deck der Fähre, wo es kalt und windig ist, schaue ich ganz alleine noch einmal zurück zur Insel… Ja es war wirklich schön hier! Hoher Wellengang, es schaukelt und es erinnert mich irgendwie an den Anflug im Sturm von Singapur…. Cape Jervis, dort kommen wir gut – und noch mit kompletten Mageninhalt – auf Festland an. Wo wir jetzt hinfahren ist noch ungewiss, denn im Grampians NP tobt derzeit ein gewaltiger Bushbrand. 51000ha und 4 Häuser ausgebrannt, ein Toter, 7500 tote Schafe, und der Ort Halls Gap, wo wir die übernächste Nacht verbringen wollten, wurde evakuiert. Die Hitzewelle hat hier in Südaustralien schon 200 Bushfeuer ausgelöst. Jetzt werden wir unsere Reise spontan gestalten, einfach irgendwo durch, wo wir nicht verkohlt werden 😉 Bereits nach ca. 50km kommen wir in Victor Harbor an. Wir merken sofort, dieser Ort hat eine Geschichte und es ist so gemütlich hier, dass wir gleich eine Nacht hier bleiben.

19.01.14 Victor Harbor -> Robe
Zweiter Tag nach der Hitzewelle, 18 bis 22°C. Klimaanlage brauchen wir nicht mehr, Pullover und lange Hosen in Griffsnähe. Zum ersten mal nach 8 Wochen habe ich wieder Schuhe statt Sandalen an. Wann kommt die nächste Hitzewelle?
Auf dem Weg nach Robe durchfahren wir einige schöne, kleinere und historische Dörfer. Hier verkehrt noch ein Zug mit Dampflokomotive und auf dem Murray River dampfen die Paddle Steamers (beides leider nicht gesehen). Rundherum übersät mit Weinreben. In Goolwa finden wir eine Mikrobrauerei, mein Herz schlägt höher 😀 Mit viel Bier im Kofferraum fahren wir nun weiter nach Murray Bridge. Auf der Freeway sehen wir plötzlich Rauch in der Ferne, ein kleiner Bushfeuer ist am entstehen! Schon viele Autofahrer haben angehalten und klopfen mit dem Fussteppich das Feuer aus… Hätte der 201te Bushfeuer werden können.. Die Feuerwehr ist aber schon im Anmarsch! Wir kommen in Robe an und da übernachten wir, bevor wir am nächsten Tag für einmal unterirdisch entdecken werden.

20.01.14 Robe -> Naracoorte -> Mount Gambier
Von Robe fahren wir nun nach Naracoorte. Dort ist der Naracoorte Cave National Park. Limestone Caves, Kalkstein Höhlen. Bei einem geführten Rundgang im „Victoria Fossil Cave“ finden wir die Urahnen der heutigen Beuteltiere in Form von Fossilien. Dann geht es weiter zum Mount Gambier, hier liegt ein Vulkankrater mit einem superblauen See. Es sieht aus, als hätte jemand diesen See in die Landschaft gemalt, es wirkt schon fast unecht. Aber schön ist es! Die letzte Nacht in Südaustralien verbringen wir hier.

Morgen geht es weiter nach – wie es auf dem Autonummerschild steht – „Victoria – The Place To Be“. Mal schauen ob dieser Spruch auch zutrifft 😉 Great Ocean Road, Twelve Apostels, Otway National Park und natürlich Melbourne, ich denke das klingt vielversprechend 🙂

Very cold Greetings