Coromandel ist eine Halbinsel an der Ostküste am pazifischen Meer und wohl auch eines der schönsten Gegenden in Neuseeland, wenn jetzt auch nur das Wetter einigermassen mitmachen würde. Dann würde es einem richtig dazu einladen, in einen der vielen einsamen Buchten schwimmen zu gehen und zu sünnelen 🙂 Aber daraus wurde wohl nix… Und da einem auch die wunderbaren 0815 Landschaftsbilder nicht mehr gelingen, wird man plötzlich – und das trotz fehlender Kreativität – „künstlerisch“ aktiv. So bekommen dann die banalsten Dinge ihre Aufmerksamkeit, wie zum Beispiel meine teuren Jandals aus Aiga Napa (5 EUR), die ursprünglich wohl in China hergestellt wurden, und jetzt die Reise über die Schweiz, bis nach Australien und Neuseeland geschafft haben und beim kreativen Fotoshooting fast den Weg in das weite Meer gefunden hätten und dort wohl ein neues Plätzchen mit anderen Schrott wie zum Beispiel die Dinge, die vom letzten Tsunami in Japan ins Meer herausgepült wurden, gefunden hätten (Toller Satz, nicht? :D). Aber soweit kam es glücklicherweise nicht, so dürfen meine Sandalen auch bald den Boden von Cook Island erleben 😀 So genug herumgeblödelt. Mit der Zeit werden die Fotos langweilig, wenn es nur immer blauen Himmel zu sehen gäbe – von daher ist es OK mal anderes Wetter zu erleben 😉
Am Hot Water Beach habe ich auf Jandals verzichtet, denn hier sprudelt heisses Wasser (bis zu 60°) aus dem Sand und bei Ebbe kann man hier ein Loch graben und sich ein Thermalbad gönnen. Bei dieser Menschenmasse (diese Attraktion steht ja auch im jeden Reiseführer und alle Touri Busse halten hier) habe ich aber vorallem den Spass daran, die Leute bei ihrer Aktivität zu beobachten. Da aber das Ganze wie erwähnt nur bei Ebbe funktioniert, muss man eben warten bis das Wasser zurück geht. Jedes kleine Kind weiss, dass sein Sandburg zu nahe am Meer schnell von den Wellen zerstört wird. Aber hier gab es Menschen, die tatsächlich versucht haben, das gleiche Loch eine halbe Stunde lang zu graben, obwohl es jede 30s von den Wellen zugespült wird… 😀 Aber auch ich habe Freude an dem heissen Wasser das überall so aus dem Sand sprudelt und spiele mit den Füssen wie ein kleines Kind, bis ich … aaaaa, autsch, autsch, autsch mit verbrennten Füssen hüpfend ins kühle Meereswasser springe 😀 „it’s very hot here“ musste ich dem Typ eigentlich nicht erzählen, der amüsierend meine Szenerie beobachtet hatte 😀 Aber so unterhielten wir uns danach ziemlich vertieft, mehr als eine Stunde lang, über allerlei Dinge, während seine Familie in „ihrem“ Thermalpool vergnügten 😀 Er ist vor 40 Jahren von New Zealand nach Australien ausgewandert, damals war es hier in Neuseeland sehr britisch, konservativ und langweilig – seine Antwort auf meine Frage, warum er ausgewandert sei! Jetzt macht er hier Ferien mit seiner Familie 😀 Mit einer neuen Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe von Fraser Island (!!!) und total aufgeweichten Füssen ziehe ich nun mit guter Laune weiter.
Die Strassen durch die Coromandel sind echt atemberaubend – schon jetzt träume ich davon, mal mit einem Lotus durch diese Gegend zu düsen 😀 Auch Töfffahrer haben hier ihren Spass. Kurven ohne Ende – die Kurvendichte in der Schweiz ist nicht annähernd so hoch wie hier 🙂 Ist ja auch klar, die Neuseeländer kennen ja keine Tunnels 😀 Apropos Strassen: Hier auf der Nordinsel scheinen die Neuseeländer tatsächlich zweispurige Brücke bauen zu können, aber das muss für sie ein Spektakel sein, wenn es auf der Strassenkarte noch explizit steht: Seit 2012 zweispurig! 😀
Achja zu dieser Gold- und Silbermiene in Whaiti: Sie ist langsam ausgeschöpft, aus einer Tonne Erz gewinnen sie nur noch 3g Gold.
Thames ist das letzte Städtchen auf Coromandel, das ich besuche. Von da aus gehts nun im Express Tempo (aber ohne irgendwelche Verfolgungsjagten) weiter nordwärts bis Paihia – Bay of Island. Zu diesem Zeitpunkt mache ich den Fehler, nicht auf die Wetterprognose (die mich eh vielfach im Stich gelassen hat) geschaut zu haben, wie sich die Tagen später heraustellen wird…
Ka kite ano