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Noosa & Fraser Island

In Brisbane hatte ich sooo keine Lust mehr, noch lange auf Städtetrip zu machen. Irgendwie habe ich genug von Städten… So habe ich hier kurzerhand eine von zwei Nächte storniert und fahre nun weiter nach Noosa. Nebenbei erwähnt, hat Brissie wie es die einheimische nennen, sicher einiges zu bieten. Mir hat Southbank mit den öffentlichen Pool inkl. Sandstrand umsäumt von Palmen sowie dem sonntäglichen Markt in der Nähe gut gefallen. Die hässlichen Betonbauten der 80er Jahren Exhibition- und Museumsgebäude mal ausgeschlossen.

In Noosa fühle ich mich wieder richtig wohl. Strand und Sonne 😎 Und nachdem ich doch die letzten paar Tagen relativ einsam verbrachte, treffe ich hier endlich wieder einige interessante Leute. Beim abendlichen Dinner lerne ich eine einheimische Familie kennen, die gerade den Geburtstag des Enkelkindes feiern und erfahre dabei gute Tipps für die Weiterreise nach Norden. Auch treffe ich hier auf drei Ostschweizer Jungs, die zusammen mit mir die Dropbear Tour auf Fraser Island in den nächsten Tage machen werden! Und ehrlich gesagt, war ich ziemlich froh, nach laaangem wieder einmal schwiizerdütsch zu sprechen 🙂 Aber erstmals gehts zusammen in der Ausgang – Irish Pub & Momads Backpackers – Ein langer Abend beginnt …..

Am nächsten morgen das trübe Erwachen – Nicht des Alkohols wegen, sondern des Wetters! Es regnet, regnet, regnet – den GANZEN Tag. Dabei hat es doch alles gut angefangen 🙁 Nunja, ich nutzte den Tag vor Fraser Island Tour um Einkäufe zu tätigen, Kleider Waschen, Haaren schneiden und und und – Alles, was eben irgendwann auch wieder nötig ist 😀

Fraser Island – Hier mache ich meine erste geführte Tour, die über mehrere Tage dauert. Das Spezielle an der Offroad Tour von Dropbear ist, dass man selbst fahren kann, was für mich sehr wichtig ist 😀 Fraser Island ist eine reine Sandinsel, sogar die Grösste der Welt. Hier kommt man nur mit 4WD Geländewagen vorwärts – Mein Mietwagen bleibt deshalb „zu Hause“. Es ist eine Camping-Tour mit 3 Geländewagen und 24 Leuten – Nun ist es so, dass gerade in diesen Tagen, nicht nur in Noosa oder Fraser Island, sondern an der ganzen Ostküste nur aus den Kübeln schüttet. Unser Guide hat zum Glück ein Plan B – Übernachtung in einem Hotel Ressort statt Campen 😀

Am ersten Tag der Tour fahren wir (via Rainbow Beach, wo die Klippen knallorange gefärbt sind) zum einem kleinen See „Lake Wabby“. Ein See, mitten in der Dünenlandschaft und auf einer Seite bewaldet. Zu diesem See müssen wir aber noch dreissig Minuten laufen. Auf dem Weg dahin ziehe ich mich bereits bis auf die Badehose aus (ja es regnet immer noch). Ich bin schon völlig durchnässt, bevor ich überhaupt am Ziel in den See springen kann 😀 Der Abend geht dann mit viel Bier im Bar des Ressorts zu Ende, wo noch einige Engländer den Drang hatten, nackt im Schwimmingpool zu baden – zur Freude der anwesenden Mädels …. 😀

Am nächsten Tag stehen wir auf und was stellen wir fest? – Es regnet. Heute haben wir zuerst eine Fahrstrecke entlang des 75 Mile Beach vor uns. Es geht nämlich hoch nach Norden bis zum „Indian Head“. Dort „geniessen“ wir den regnerischen Aussicht auf die Strände. Unterwegs gibts einen Schiffswrack „The Maheno Shipwreck“ zu besichtigen. Auf dem Rückweg machen wir zum ersten Mal einen Abstecher ins Landesinnere auf Inland-Tracks. Und hier wird das Fahren im Sand richtig spannend 🙂 Während am sehr flachen Beach nahe beim Wasser (bei Low Tide) super eben ist und gut mit 80km/h fahrbar ist, kommt man auf Inland Tracks auf einige Hürden wie Wassergruben, weichen Sand und vielen Unebenheiten. Das Ziel des Abstechers: Den Süsswassersee Lake Allom. Diesen Abstecher machen die meisten Tourenanbieter nicht, deshalb ist es da ziemlich ruhig. Hier schwimmen viele kleine und putzige Süsswasserschildkröten 😀 Unser Guide hat eine gefangen damit wir sie in Ruhe anschauen konnten 😀 Und alle Jungs konnten es nicht lassen, danach auch in diesem See baden zu gehen und ich konnte hier seit langem wieder mal richtig schwimmen, so dass ich zusammen mit dem Guide gleich den See überquert habe während die anderen Jungs schnell wieder raus sind – obwohl das Wasser ungefähr 22-23°C warm war – Weicheier 🙂

Am dritten Tag stehen wir auf und was stellen wir fest? – Es regnet 😀 Mittlerweile nehmen wir es locker und werden schon nach dem Aufstehen nass, wenn wir zum Frühstück laufen 😀 Heute steht Lake McKenzie auf dem Programm, der schönste Süsswassersee der Insel mit schneeweissem Sandstrand. Als wir da ankommen geschieht ein Wunder, woran niemand mehr glaubte – Die Sonne kommt zum Vorschein!!! Yeeha! Und so kommt dieser See mit dem schönen Strand auch richtig gut zur Geltung. Das Planschen und Sünnelen hier hat allen gut getan, nur den Engländer nicht, die mussten sich typischerweise einen Sonnenbrand einholen 😀 Am Mittag gehts weiter zu einem kleinen Regenwald (ja das gibt es hier auch :D). Auf dem Weg dahin gibt es einen lockeren sandingen Abschnitt mir tiefen Gruben zu überwinden. Der Guide-Wagen und auch unser Jungs-Wagen konnten das mit einem Anlauf prima bewältigen (einfach nie vom Gas gehen). Und der Mädel-Wagen hinter uns, wer hätte das Gedacht, blieb natürlich tief im Sand stecken 😀 Auch der zweite Anlauf scheitert. Der Guide, anfangs geduldig, steigt dann selbst in den Wagen und bringt die Hürde locker hinter sich 😀 Nach Besichtigung im Regenwald, Lunch und vielen Mückenstichen einholen heisst es, langsam wieder auf den Rückweg zu machen. Aber bevor wir auf die Fähre nach Festland kommen, taucht plötzlich ein gekippter Geländewagen eines anderen Tourenanbieters im Wasser auf. Hier passierte vor 20min ein Unfall – Fahrfehler. Der Fahrer wollte den ankommenden Wellen ausweichen, offenbar zu hektisch, was im Sand leider ein fataler Fehler ist. Denn ein querstehender Reifen im Sand bedeutet abrupter Stopp und bei 80km/h kann es den Wagen schnell kippen und sich überschlagen wie es bei diesem Unfall war. Der Wagen hat sich gar zwei mal überschlagen. Die Insassen scheinen zum Glück mit nur leichten Verletzungen davon gekommen zu sein (Es war übrigens eine Frau am Steuer). Auf dem Festland kommen wir leider auch nicht mehr weit: Road Closed. Der starke und andauernde Regen der letzten Tagen hat auf dem Festland ihre Spuren hinterlassen und einige Strassen (besonders die tiefen Brücken) überflutet – Für was sind eigentlich die Brücken da?? Unser Guide umfährt aber schick die Absperrung, haltet vor der überfluteten Brücke, steigt aus und watet darüber um zu sehen wie tief das Wasser ist: In der Mitte etwas mehr als knietief. Also alles kein Problem für uns 😀 so fahren wir mit unserem Offroader über die geflutete Brücke als wäre nichts gewesen. Diese Prozedur wiederholt sich noch 5 mal bis wir ENDLICH wieder zurück in Noosa sind. Das war definitiv ein laaaanger Tag, als wäre das nicht genug, lerne ich auch an diesem Abend noch einige nette Leute im YHA kennen und da musste gleich die ganze Fraser Island Geschichte erzählt werden, so dass es einmal mehr ziemlich spät ins Bett geht 🙂

Noosa und Fraser Island – das war echt ein Erlebnis, wow! Jetzt heisst es aber weiterziehen. Das nächste Paradies wartet schon auf mich 😀 Ob im Regen oder bei Sonne, das werdet ihr bald erfahren …

See ya

Surfers Paradise

Welcome in Queensland – Sunshine State 🙂 Zum siebten mal muss ich all meine Uhren wieder umstellen…. Queensland, in der gleichen Zeitzone wie New South Wales, kennt keine Sommerzeit!

Hier in Surfers Paradise kriegt man fast einen Kulturschock, wenn man vorher auf dem Land in der alternativen Welt war 😀 Ein krasser Gegensatz trifft man hier in der urbanen Gold Coast an. Ausschliesslich moderne Hochhäuser direkt am kilometerlangen Strand. Wenn am Nachmittag die Sonne langsam Richtung Landesinnere zieht, sind es nicht die Palmen, sondern die Hochhäuser die am Strand den Schatten geben. Surfers Paradise ist ein Stadtviertel des Gold Coasts und hier glänzt alles was glänzen kann, eine Sauberkeit, die ich noch nirgends in Australien erlebt habe. Allerdings wirkt mir das Ganze hier ein wenig abgehoben. Abgehoben war es auch beim Skypoint im Q1 Tower auf dem 77ten Stock auf 230m Höhe – hier geniesse ich, bei einem mehr oder wenig guten Kaffee, den tollen Ausblick. Es wirkt, als hätte jemand Sim City auf äusserst kreative Art & Weise gespielt 😀 Die Strassen sind nicht im Schachbrettmuster angeordnet, wie es sonst überall im amerikanischen Stil ist, sondern schlängeln sich zwischen den Hochhäuser mit ihren Schwimmingpools auf dem Dach hindurch. Viele Wasserwege in verschiedenen Muster kreisen um die Luxusviertel, wo jede Villa einen Steg hat. Ganz im Stil von Miami.

Ja ansonsten hat Surfers Paradise für mich nicht viel zu bieten. Das Meer ist zwar relativ warm, aber einfach zu wild um gemütlich zu baden. Und scheinbar ist es mittlerweile kein beliebter Surfort mehr, zu viele andere, ruhigere und bessere Orte gibt es zum Surfen. Für mich ist surfen für den Moment ohnehin kein Thema 😀 Die Hauptattraktion hier ist wohl das Nachtleben und Shopping. Ich habe allerdings nicht vor, mein restliches Feriengeld hier zu verprassen 😀 Ich nutze die Zeit hier, um mein Trip in Queensland weiter zu planen. In Queensland ist Great Barrier Reef zu Hause, zudem gibt es einige wunderschöne Inseln zu entdecken. Und je weiter nordwärts es geht, desto wärmer wird das Meer – juhui! Aber irgendwann kommt die Tropenregion und da regieren die Krokodile und die tödlich giftigen Seewespen (eine Würfelqualle) die Küste. Aber noch ist es nicht so weit. Morgen gehts erstmal weiter nach Brisbane via Inland & Lamington Nationalpark – Einmal mehr in den subtropischen Regenwald und hoffentlich kriege ich dieses mal einen schönen Papagei vor die Linse 🙂

Ta ta and Sunny Greetings

Byron Bay & Nimbin

Byron Bay und Nimbin sind die letzten Stationen in New South Wales. Lonely Planet versprach einen kurzweiligen Aufenthalt in Byron Bay und so beschloss ich, hier ein paar Tage zu verweilen. Tatsächlich geht es hier in dem kleinen Touristendorf einiges ab. Und man trifft hier auf verschiedensten Leuten, von kiffenden Hippies im alten VW Büssli, bis braungebrannten Surfers, krebsroten Engländern und vielen schönen Mädels 😀 Einige meinen, Byron Bay ist ein Hippie Dorf, das finde ich allerdings übertrieben, aber es ist zweifelsohne alternativ angehaucht 😉 Die Ausgangszene ist nicht riesig aber doch vielfältig, einige Bars/Pubs bieten hier Livemusik an, vom alternativen Blues Rock bis zu erstklassigen Country Musik oder gar Clubsound im Nightclub. Ansonsten heisst es hier, Relaxen, am Strand liegen und Sünnelen oder im 24°C warmen Meer baden 🙂 Am ersten Tag schlafe ich fast 12h durch – warum auch immer, offenbar hatte ich das nach Langem wieder einmal nötig 😀 Auch Surfen stand auf dem Programm. Dieses mal nehme ich ein fortgeschrittenes Board (schliesslich bin ich kein Anfänger mehr, haha :D) und surfe damit suverän wie die Profis in den drei Meter hohen Wellen. Spass beiseite… Am Anfang wollte es nicht so recht, aber dann kriege ich es doch so langsam auf die Reihe, ein paar Meter auf den Wellen zu reiten. Kaum die ersten Erfolge verzeichnet, stürze ich wieder einmal ziemlich dumm vom Brett. Als ich wieder ins Meer raus paddelte um einen neuen Versuch zu starten, merke ich plötzlich, dass da etwas am kleinen Finger juckt. Ich schaue hin und sehe nur rotes Fleisch – Ooops 😯 Hat jetzt ein Hai zu gebissen oder was? Offenbar habe ich beim letzten Sturz den Finger am Finne des Bretts aufgeschlitzt…. Nunja, auf alle Fälle sollte ich jetzt raus, bevor ich mit meinem Blut noch Haie anlocke 😀 Fertig mit Surfen! Mit blutendem Finger gehts zum Lifeguard, da bekomme ich erstmal einen Verband um den Finger. Zu Hause (im YHA) sah ich mir die Wunde mal genauer an und war froh zu sehen, dass ich nur – zwar ein ordentliches Stück – Haut verloren habe. Also nur halb so schlimm. Mittlerweile bin ich gut darin, meine Schürf- und Schnittwunden zu verarzten und mein Erste Hilfe Set hat sich längst amortisiert 😀

Auch wenn man hier gut eine Weile verweilen kann (es hat wirklich viele schöne Mädels hier :D), brennt es mir schon am zweiten Tag unter den Nägeln, weiter zu reisen. Es gibt nämlich noch vieles zu entdecken, vor allem in Queensland. Bevor es aber so weit ist, mache ich noch einen Abstecher nach Nimbin.

Mit Muskelkater an allen Stellen quäle ich mich wieder ziemlich früh (9am) aus dem Bett. Denn mein Trip geht weiter ins Hinterland, weit und breit nichts ausser Wiesen, Hügel, Wälder und ein paar Farmen. Und mitten drin (in middle of nowhere wie man das auf Englisch sagt) ist das Dorf Nimbin. Und hier, da braucht man wirklich nicht lange hinzusehen um zu merken, ist DAS Hippie Dorf 😀 Alles ist ziemlich Bunt – Rainbow mässig. Die Locals sind echte Hippies. Hier scheint die Zeit seit dem ersten Festival im Dorf 1973 still gestanden zu sein. Die eher ältere Generation der Locals, die ihre „Blütezeit“ wohl in den 60/70er hatten, sehen mittlerweile nicht mehr so gut aus… In den Gassen bekommt man alles, was sonst in ganz New South Wales verboten ist. Nur hier scheint die Polizei kein Durchsetzungskraft zu haben. Auch Kekse gibt es hier – die sehen wirklich lecker aus 🙂 Aber ich konnte meine Versuchung widerstehen. Ist auch besser so 😀 Easy going, was eine weitverbreitete australische Mentalität ist, ist hier besonders ausgeprägt 😀 Ja, es ist eine gemütliche Ecke hier und für die Kiffer wohl ein Paradies um länger da zu bleiben. Für mich aber heisst es, mein Trip (nicht im übertragenen Sinne :D) fortzusetzen. Die Strasse zurück an die Küste ist im ähnlichen Zustand wie manch ältere Bewohner Nimbins…. Nach unzähligen Schlaglöchern ausweichen komme ich wieder in die gut ausgebaute Pacific Hwy – und jetzt ab nach Queensland!

Sunny Greetings

New South Wales

In Sydney musste ich mich entscheiden, wie ich nun an der Ostküste reisen will. Bus oder Auto mieten? Auto mieten ist 4 mal so teuer und es besteht ein Restrisiko auf ein Katz und Mausspiel zwischen mir und der Polizei. Anderseits habe ich die ultimative Freiheit, und darauf lege ich bekanntlich sehr viel Wert 😀 Als ich mein Auto abgeholt habe, war ich froh ein Automat mit Tempomat zu haben. Tempomat erlaubt es immerhin, meine zügige Geschwindigkeit unter Kontrolle zu halten 😀

Blue Mountains NP
Von Sydney aus gehts ins Landesinnere, unbemerkt gehts höher und höher auf etwa 1000m. In Katoomba laufe ich zum Aussichtsplatform, dort an der Klippe gehts plötzlich in die Tiefe mit weiter Ausblick in das mit Wald bewachsene Tal. Der Vergleich ist weit hergeholt, aber irgendwie hat es wie Grand Canyon in Arizona, nur dass es statt 40 nur 20°C warm ist. Die Luft blau-dunstig statt trocken ist. Statt kahle Täler ist es mit Wald bewachsen. Und statt Sonnencreme braucht man hier Insect Repellent… Die Dummen werden mit Mückenstichen bestraft *kratz* *kratz*, es juckts überall 🙁
Das coole hier: Man kann Bähnli fahren. Einmal Seilbahn übers Tal, dann mit der steilsten Standseilbahn (Steiung 128%) runter düsen. Unten kann man im Wald spazieren und anschliessend mit der Seilbahn wieder hochfahren. Hier erlebe ich ein bisschen Heimat, die beiden Seilbahnen sind von Doppelmayr Thun und CWA Constructions Olten (was auch zu Doppelmayr gehört). Alle mit der Seilbahnsteuerung von SISAG Schattdorf ausgerüstet 🙂

Am nächsten Tag wollte ich die Gegend noch weiter entdecken, aber das Wetter war wie an einem typischen Novembertag im Mittelland. Regen und Nebel, Sichtweite 100m. Das ist eine kleine, nein… eine grosse Katastrophe. Sofort zurück an die Küste!! Auf direktem Weg nach Newcastle!

Newcastle, Port Macquarie & Coffs Harbour
Die nächsten paar Tagen düse ich an der Ostküste hoch bis nach Coffs Harbour. Wer mich kennt, der weiss, dass ich Hafenstädte nicht sonderlich mag, ausser es sind schöne wie Hamburg, Amsterdam, Sydney, Fremantle und Co. Deshalb fuhr ich mit grosser Skepsis zu den Hafenstädten Newcastle, Port Macquarie und Coffs Harbour. Unterwegs gibt es eine unendliche Anzahl Buchten mit goldigen Sandstrände. Den Anspruch, jede Bucht anzuschauen musste ich bald aufgeben, sonst wäre ich nicht weit gekommen 😀 Das Wasser ist leider noch nicht sonderlich warm, meine Badegänge blieben deshalb auf ein Minimum beschränkt 😀 Newcastle und Port Macquarie waren gar nicht so übel, da gibt es einige schöne Plätze und viele viele Strände. Coffs Harbour ist hingegen eine recht „kalte“ Hafenstadt, hier gefällt es mir nicht. Aber es ist eine gute Ausgangslage für meinen Tagesausflug ins Hinterland.

Dorrigo NP & Hinterland
Von Coffs Harbour fahre erneut ins Landesinnere. Schon bald gehts Bergauf, um enge Kurven, so wie etwa der Klausenpass. Den Automatik meiner Rennmaschine habe ich ausgeschaltet. Mit Tiptronic schalte ich flink zwischen den Gängen 2 und 3 hin- und her und fetze den Berg hinauf. Genau genommen ist es kein Berg, sondern ein Hochplateau. Herrlich, wieder mal richtig Auto fahren 😀 Oben angekommen, gehts über kleine Hügel auf und ab, es ist wie in der Schweiz im Mittelland. Grüne Wiesen, da und dort Bäume und Wälder. Nur die gelben Verkehrstafeln erinneren mich daran, dass ich in Australien bin 🙂 Der Dorrigo Nationalpark im trockenen subtropischen Regenwald ist ein Paradies für etwa 400 Vogelarten. Ich bin nicht der Vogelfan, aber ich liebe die grün rot blauen Rainforrest Parrot. Die sind einfach cool. Sie sind laut und fliegen hoch oben in den Baumkronen herum, man sieht sie kaum und sind saumässig schwer mit der Kamera einzufangen … Darum mussten Holz, Blätter und Co für Fotomotive herhalten, die fliegen nämlich nicht davon 😀 Nach diesem Ausflug in der australischen Schweiz gehts zurück nach Coffs Harbour und das ohne neuen Mückenstiche – ich bin jetzt nämlich mit Bushman bewaffnet 😀

Eine Woche ist um und man glaubt es kaum, ich habe noch keine Busse gekriegt 😀 Die Kontrollen hier sind echt heftig, grosse Teile der Highway sind mit Average Speed Cameras ausgestattet, die die Zeit zwischen eines Abschnittes messen. Zudem treffe ich etliche Male am Tag auf Highway Patrols die in ihrem roten Ford Falcon XR6 mobil kontrollieren. Schon fünf mal standen die mit Blaulicht am Strassenrand und teilten einem Autofahrer gerade eine Busse aus, während ich ins Fäustchen lache und mein Tempomat auf 103 oder 113 programmiert habe 😀 Einmal hielt ein entgegenkommender Highway Patrol am Strassenrand just als wir uns kreuzten. Nach einer Schreckenssekunde stellte ich im Rückspiegel aber fest, dass das Blaulicht ausblieb 😀

Die letzte Station in New South Wales ist Byron Bay, dort stelle ich das Auto ab. 3 oder 4 Tage Baden, Sünnelen, Surfen und Relaxen stehen auf dem Programm, bevor es dann auf nach Queensland geht 🙂

Ta Ta and Sunny Greetings

Sydney

Zurück in die Zukunft

Von Aitutaki muss ich erst einmal nach Rarotonga fliegen. Von dort habe ich einen Direktflug nach Sydney (nur ein Direktflug nach Australien pro Woche!). Jetzt heisst es, wieder alle meine Geräte auf die neue Zeit, Datum und Zeitzone einzustellen (Handy, Tablet, grosser Kamera, kleine Kamera, GoPro, usw….) Der Anflug in Sydney ist herrlich, einen Sonnenuntergang aus dem Flieger und über der Stadt zu erleben ist schon cool 🙂 I’m back in Kangoroo Land 🙂 Zum ersten Mal auf meiner Reise gibts es tatsächlich einen Bahnhof am Flughafen. Wie wir es in Züri gewöhnt sind – fahre ich mit dem Zug in die Stadt. Es ist schon dunkel und es gibt nur noch eines tun für heute: Schlafen 😀

Opera, Harbour Bridge & The Rocks

Es ist sonnig, 28°C, keine hohe Luftfeuchtigkeit mehr 😀 Heute muss ich erst einmal einen Überblick über die Stadt beschaffen: Straight to the harbour! Tja, nach 300m bleibe ich schon hängen. Zuerst einmal den City Market anschauen, und dann das imposante Queens Victoria Gebäude. Sydney hat ein guter Mix aus Historie und Moderne, wie ich finde. Als ich dann doch am Circular Quay ankomme, kommt der Harbour Bridge zum Vorschein. Hier sehe ich endlich, warum dieser coat hanger (Kleiderhaken, wie es die Einheimischen nennen) zum bekannten Stadtbild beiträgt. Es sticht einfach in seiner Überdimension hervor, eine Wucht, ein haufer Stahl, clever angeordnet und vernietet. Ebenso das Opera House ist am Hafen nicht zu übersehen. Es war mein Jugendtraum, Australien und Sydney zu bereisen und erleben. Und jetzt, über 15 Jahre später stehe ich hier, vor dem Opera House und Harbour Bridge – das Wahrzeichen für Sydney und Australien schlechthin. Der Traum geht in Erfüllung!

Sydney ist ein Hafenstadt der einmaligen Dimension – alleine, dass die Fähren einen wesentlichen Anteil des öffentlichen Verkehrs ausmacht, zeigt, was für eine Bedeutung der Hafen für Sydney hat. Es wimmelt hier nur von Fähren auf dem Wasser! Gleich neben dem bekannten Hafen Circular Quay ist „The Rocks“. Ein Viertel, wo die Europäer als erstes besiedelt haben. Lange Zeit war es ein Slum, heruntergekommen und beim Bau der Harbour Bridge wurden ganze Strassenzüge abgeriessen. Aber heute sieht es ganz anders aus. Geschmückt mit historischen Gebäuden, Gassen, Restaurants und gar Luxus Hotels. Mein Rundgang führt weiter über die Harbour Bridge und mit der Fähre zurück zum Circular Quay. Völlig übermüdet gehts dann zurück zum Hostels und ab ins Bett!

Darling Harbour & Harbour Bridge Climb
Heute steht Darling Harbour auf dem Programm. Mein Reiseführer – Lonely Planet – fand kein gutes Wort über diesen Hafen. Total schlecht geredet. Gerade das machte es aus, diesen Hafen doch mal mit eigenen Augen anzusehen. Ist es wirklich so hässlich? Der Hafen ist eine Mischung aus Geschäftsviertel mit modernen Bauten, Exhibition Viertel mit Maritime Museum inkl. Zerstörer und U-Boot mit diversen Restaurants und Imbisse. Also mir gefällts! Aber der Höhepunkt steht erst noch an, ein weiterer Jugendtraum muss erfüllt werden – Ausnahmsweise gönne ich mir was Exklusives. Den Harbour Bridge nicht drüber laufen, sondern beim Sonnenuntergang bis zu oberst hoch-„klettern“. Okay, klettern ist übertrieben 😀 Aber es sind über 1300 Treppentritte nötig inkl. ein paar wenigen Leitern. Sicherheit wird hier gross geschrieben. Alles muss unten bleiben. Kamera, Uhren, Ringe, sonstige Schmuck und ja sogar meine Hörgeräte. Das einzig Persönliche, was mitgenommen werden darf, ist die Sonnenbrille. Sie wird, wie alles Andere (Stirnlampe, Kopfhörer, Nastüechli, Cap) am eigenen Overall angebunden. Unten fahren Autos auf neun Spuren plus zwei Bahnlinien. Da soll ja nichts runterfallen…

Auf dem Weg nach oben ist es im Hafen, wo es sonst nur von Fähren wimmelt, für einen Moment ganz ruhig. Das Kreuzfahrtschiff wird gerade von den Schlepper losgezogen. Dieses Glück haben nur wenige, oben auf der Brücke den Sonnenuntergang über die Stadt zu geniessen, auf Opera House runter zu blicken und dabei beobachten, wie dieses Monsterschiff aus dem Hafen langsam wegzieht 🙂
Ich liebe solche Brücken, denn in ihnen stecken interessante Geschichten, sowie viel Ingenieur- und Handwerkskunst. Wenn man bedenkt, die Brücke wurde in den 20er Jahren gebaut und 1932 fertiggestellt. Damals war die Schweisstechnik noch nicht so ausgereift wie heute. Diese Brücke wurde ausschliesslich nur zusammengenietet. Etwa 6 Millionen Vollnieten mussten angebracht werden, wie unser Guide erzählte. Und während der eine Arbeiter die Niete heiss machte, wartete der andere mit einem Arm hängend am Gerüst. Die Heisse Niete wurde diesem Arbeiter zugeworfen, damit er die heisse Niete auffangen, einsetzen und die Nietverbindung verschliessen konnte. Tja, das war ein Knochenjob. Damals gabs noch kein SUVA 😀 Bei diesen Aktionen gab es natürlich auch viele Verletzte, und es sind heute noch viele unverwendete Nieten auf dem Grund unter der Brücke zu finden 😀

Bondi Beach – Sydney Sunset & Night
Nach zwei Städte-Tagen gehts nun zum Bondi Beach. der wohl bekannteste Surf- und Badebucht in Sydney. Baden ist aber eine Zumutung – das Wasser ist arschkalt 😀 Trotzdem war eine Abkühlung notwendig. Es ist den dritten Tag sonnig und 28°C. Südlich vom Bondi Beach gibt es einen netten Weg an der Küste entlang. Dabei erfährt man auch, wie diese Bucht vor über hundert Jahren ausgesehen hat. Total verwildert mit Buschland & Sandünen. Ich kehre aber relativ früh zurück in die Stadt, um meine Fotoausrüstung zu holen und die Stadt aus einem anderen Blickwinkel fotografisch festzuhalten. Für einmal stand Fotografieren im Zentrum, alles andere ist zweitrangig, auch dass ich seit Mittag nichts mehr gegessen habe 😀 Vier Stunden lang nur fotografieren, vor, während, nach dem Sonnenuntergang, von blauer Stunde bis in die volle Dunkelheit. Um 9.30pm – völlig verhungert – beende ich meine Fotosession und will nur noch eins: Etwas essen. Das erst Beste (und seit Langem wieder einmal): McDonalds – Das hat zwei kein Stil, aber eben… Du bist nicht du, wenn du hungrig bist 😀

Sydney ist eine tolle und schöne Stadt und man kann viel entdecken hier. Aber Melbourne kann es nicht toppen – sie bleibt die tollste Stadt die ich je erlebt habe 🙂 Trotzdem werde ich in 6 Wochen noch einmal nach Sydney zurückkehren, denn ich habe noch einen weiteren Traum zu erfüllen, bevor es dann definitiv nach Hause fliegt. Aber nach diesen drei Tagen der totalen Erfüllung meines Jugendtraums gehts erstmal los mit meinem Trip: Ostküste hoch bis nach Cairns – in die Tropen.

Mein Trip kannst du wie immer unter Travelmap verfolgen. Um mein Trip an der Ostküste entlang genauer zu verfolgen, wählst du einfach Travelmap und dann -> East Coast.

Tata and Sunny Greetings