Surfers Paradise

Welcome in Queensland – Sunshine State 🙂 Zum siebten mal muss ich all meine Uhren wieder umstellen…. Queensland, in der gleichen Zeitzone wie New South Wales, kennt keine Sommerzeit!

Hier in Surfers Paradise kriegt man fast einen Kulturschock, wenn man vorher auf dem Land in der alternativen Welt war 😀 Ein krasser Gegensatz trifft man hier in der urbanen Gold Coast an. Ausschliesslich moderne Hochhäuser direkt am kilometerlangen Strand. Wenn am Nachmittag die Sonne langsam Richtung Landesinnere zieht, sind es nicht die Palmen, sondern die Hochhäuser die am Strand den Schatten geben. Surfers Paradise ist ein Stadtviertel des Gold Coasts und hier glänzt alles was glänzen kann, eine Sauberkeit, die ich noch nirgends in Australien erlebt habe. Allerdings wirkt mir das Ganze hier ein wenig abgehoben. Abgehoben war es auch beim Skypoint im Q1 Tower auf dem 77ten Stock auf 230m Höhe – hier geniesse ich, bei einem mehr oder wenig guten Kaffee, den tollen Ausblick. Es wirkt, als hätte jemand Sim City auf äusserst kreative Art & Weise gespielt 😀 Die Strassen sind nicht im Schachbrettmuster angeordnet, wie es sonst überall im amerikanischen Stil ist, sondern schlängeln sich zwischen den Hochhäuser mit ihren Schwimmingpools auf dem Dach hindurch. Viele Wasserwege in verschiedenen Muster kreisen um die Luxusviertel, wo jede Villa einen Steg hat. Ganz im Stil von Miami.

Ja ansonsten hat Surfers Paradise für mich nicht viel zu bieten. Das Meer ist zwar relativ warm, aber einfach zu wild um gemütlich zu baden. Und scheinbar ist es mittlerweile kein beliebter Surfort mehr, zu viele andere, ruhigere und bessere Orte gibt es zum Surfen. Für mich ist surfen für den Moment ohnehin kein Thema 😀 Die Hauptattraktion hier ist wohl das Nachtleben und Shopping. Ich habe allerdings nicht vor, mein restliches Feriengeld hier zu verprassen 😀 Ich nutze die Zeit hier, um mein Trip in Queensland weiter zu planen. In Queensland ist Great Barrier Reef zu Hause, zudem gibt es einige wunderschöne Inseln zu entdecken. Und je weiter nordwärts es geht, desto wärmer wird das Meer – juhui! Aber irgendwann kommt die Tropenregion und da regieren die Krokodile und die tödlich giftigen Seewespen (eine Würfelqualle) die Küste. Aber noch ist es nicht so weit. Morgen gehts erstmal weiter nach Brisbane via Inland & Lamington Nationalpark – Einmal mehr in den subtropischen Regenwald und hoffentlich kriege ich dieses mal einen schönen Papagei vor die Linse 🙂

Ta ta and Sunny Greetings

Byron Bay & Nimbin

Byron Bay und Nimbin sind die letzten Stationen in New South Wales. Lonely Planet versprach einen kurzweiligen Aufenthalt in Byron Bay und so beschloss ich, hier ein paar Tage zu verweilen. Tatsächlich geht es hier in dem kleinen Touristendorf einiges ab. Und man trifft hier auf verschiedensten Leuten, von kiffenden Hippies im alten VW Büssli, bis braungebrannten Surfers, krebsroten Engländern und vielen schönen Mädels 😀 Einige meinen, Byron Bay ist ein Hippie Dorf, das finde ich allerdings übertrieben, aber es ist zweifelsohne alternativ angehaucht 😉 Die Ausgangszene ist nicht riesig aber doch vielfältig, einige Bars/Pubs bieten hier Livemusik an, vom alternativen Blues Rock bis zu erstklassigen Country Musik oder gar Clubsound im Nightclub. Ansonsten heisst es hier, Relaxen, am Strand liegen und Sünnelen oder im 24°C warmen Meer baden 🙂 Am ersten Tag schlafe ich fast 12h durch – warum auch immer, offenbar hatte ich das nach Langem wieder einmal nötig 😀 Auch Surfen stand auf dem Programm. Dieses mal nehme ich ein fortgeschrittenes Board (schliesslich bin ich kein Anfänger mehr, haha :D) und surfe damit suverän wie die Profis in den drei Meter hohen Wellen. Spass beiseite… Am Anfang wollte es nicht so recht, aber dann kriege ich es doch so langsam auf die Reihe, ein paar Meter auf den Wellen zu reiten. Kaum die ersten Erfolge verzeichnet, stürze ich wieder einmal ziemlich dumm vom Brett. Als ich wieder ins Meer raus paddelte um einen neuen Versuch zu starten, merke ich plötzlich, dass da etwas am kleinen Finger juckt. Ich schaue hin und sehe nur rotes Fleisch – Ooops 😯 Hat jetzt ein Hai zu gebissen oder was? Offenbar habe ich beim letzten Sturz den Finger am Finne des Bretts aufgeschlitzt…. Nunja, auf alle Fälle sollte ich jetzt raus, bevor ich mit meinem Blut noch Haie anlocke 😀 Fertig mit Surfen! Mit blutendem Finger gehts zum Lifeguard, da bekomme ich erstmal einen Verband um den Finger. Zu Hause (im YHA) sah ich mir die Wunde mal genauer an und war froh zu sehen, dass ich nur – zwar ein ordentliches Stück – Haut verloren habe. Also nur halb so schlimm. Mittlerweile bin ich gut darin, meine Schürf- und Schnittwunden zu verarzten und mein Erste Hilfe Set hat sich längst amortisiert 😀

Auch wenn man hier gut eine Weile verweilen kann (es hat wirklich viele schöne Mädels hier :D), brennt es mir schon am zweiten Tag unter den Nägeln, weiter zu reisen. Es gibt nämlich noch vieles zu entdecken, vor allem in Queensland. Bevor es aber so weit ist, mache ich noch einen Abstecher nach Nimbin.

Mit Muskelkater an allen Stellen quäle ich mich wieder ziemlich früh (9am) aus dem Bett. Denn mein Trip geht weiter ins Hinterland, weit und breit nichts ausser Wiesen, Hügel, Wälder und ein paar Farmen. Und mitten drin (in middle of nowhere wie man das auf Englisch sagt) ist das Dorf Nimbin. Und hier, da braucht man wirklich nicht lange hinzusehen um zu merken, ist DAS Hippie Dorf 😀 Alles ist ziemlich Bunt – Rainbow mässig. Die Locals sind echte Hippies. Hier scheint die Zeit seit dem ersten Festival im Dorf 1973 still gestanden zu sein. Die eher ältere Generation der Locals, die ihre „Blütezeit“ wohl in den 60/70er hatten, sehen mittlerweile nicht mehr so gut aus… In den Gassen bekommt man alles, was sonst in ganz New South Wales verboten ist. Nur hier scheint die Polizei kein Durchsetzungskraft zu haben. Auch Kekse gibt es hier – die sehen wirklich lecker aus 🙂 Aber ich konnte meine Versuchung widerstehen. Ist auch besser so 😀 Easy going, was eine weitverbreitete australische Mentalität ist, ist hier besonders ausgeprägt 😀 Ja, es ist eine gemütliche Ecke hier und für die Kiffer wohl ein Paradies um länger da zu bleiben. Für mich aber heisst es, mein Trip (nicht im übertragenen Sinne :D) fortzusetzen. Die Strasse zurück an die Küste ist im ähnlichen Zustand wie manch ältere Bewohner Nimbins…. Nach unzähligen Schlaglöchern ausweichen komme ich wieder in die gut ausgebaute Pacific Hwy – und jetzt ab nach Queensland!

Sunny Greetings

New South Wales

In Sydney musste ich mich entscheiden, wie ich nun an der Ostküste reisen will. Bus oder Auto mieten? Auto mieten ist 4 mal so teuer und es besteht ein Restrisiko auf ein Katz und Mausspiel zwischen mir und der Polizei. Anderseits habe ich die ultimative Freiheit, und darauf lege ich bekanntlich sehr viel Wert 😀 Als ich mein Auto abgeholt habe, war ich froh ein Automat mit Tempomat zu haben. Tempomat erlaubt es immerhin, meine zügige Geschwindigkeit unter Kontrolle zu halten 😀

Blue Mountains NP
Von Sydney aus gehts ins Landesinnere, unbemerkt gehts höher und höher auf etwa 1000m. In Katoomba laufe ich zum Aussichtsplatform, dort an der Klippe gehts plötzlich in die Tiefe mit weiter Ausblick in das mit Wald bewachsene Tal. Der Vergleich ist weit hergeholt, aber irgendwie hat es wie Grand Canyon in Arizona, nur dass es statt 40 nur 20°C warm ist. Die Luft blau-dunstig statt trocken ist. Statt kahle Täler ist es mit Wald bewachsen. Und statt Sonnencreme braucht man hier Insect Repellent… Die Dummen werden mit Mückenstichen bestraft *kratz* *kratz*, es juckts überall 🙁
Das coole hier: Man kann Bähnli fahren. Einmal Seilbahn übers Tal, dann mit der steilsten Standseilbahn (Steiung 128%) runter düsen. Unten kann man im Wald spazieren und anschliessend mit der Seilbahn wieder hochfahren. Hier erlebe ich ein bisschen Heimat, die beiden Seilbahnen sind von Doppelmayr Thun und CWA Constructions Olten (was auch zu Doppelmayr gehört). Alle mit der Seilbahnsteuerung von SISAG Schattdorf ausgerüstet 🙂

Am nächsten Tag wollte ich die Gegend noch weiter entdecken, aber das Wetter war wie an einem typischen Novembertag im Mittelland. Regen und Nebel, Sichtweite 100m. Das ist eine kleine, nein… eine grosse Katastrophe. Sofort zurück an die Küste!! Auf direktem Weg nach Newcastle!

Newcastle, Port Macquarie & Coffs Harbour
Die nächsten paar Tagen düse ich an der Ostküste hoch bis nach Coffs Harbour. Wer mich kennt, der weiss, dass ich Hafenstädte nicht sonderlich mag, ausser es sind schöne wie Hamburg, Amsterdam, Sydney, Fremantle und Co. Deshalb fuhr ich mit grosser Skepsis zu den Hafenstädten Newcastle, Port Macquarie und Coffs Harbour. Unterwegs gibt es eine unendliche Anzahl Buchten mit goldigen Sandstrände. Den Anspruch, jede Bucht anzuschauen musste ich bald aufgeben, sonst wäre ich nicht weit gekommen 😀 Das Wasser ist leider noch nicht sonderlich warm, meine Badegänge blieben deshalb auf ein Minimum beschränkt 😀 Newcastle und Port Macquarie waren gar nicht so übel, da gibt es einige schöne Plätze und viele viele Strände. Coffs Harbour ist hingegen eine recht „kalte“ Hafenstadt, hier gefällt es mir nicht. Aber es ist eine gute Ausgangslage für meinen Tagesausflug ins Hinterland.

Dorrigo NP & Hinterland
Von Coffs Harbour fahre erneut ins Landesinnere. Schon bald gehts Bergauf, um enge Kurven, so wie etwa der Klausenpass. Den Automatik meiner Rennmaschine habe ich ausgeschaltet. Mit Tiptronic schalte ich flink zwischen den Gängen 2 und 3 hin- und her und fetze den Berg hinauf. Genau genommen ist es kein Berg, sondern ein Hochplateau. Herrlich, wieder mal richtig Auto fahren 😀 Oben angekommen, gehts über kleine Hügel auf und ab, es ist wie in der Schweiz im Mittelland. Grüne Wiesen, da und dort Bäume und Wälder. Nur die gelben Verkehrstafeln erinneren mich daran, dass ich in Australien bin 🙂 Der Dorrigo Nationalpark im trockenen subtropischen Regenwald ist ein Paradies für etwa 400 Vogelarten. Ich bin nicht der Vogelfan, aber ich liebe die grün rot blauen Rainforrest Parrot. Die sind einfach cool. Sie sind laut und fliegen hoch oben in den Baumkronen herum, man sieht sie kaum und sind saumässig schwer mit der Kamera einzufangen … Darum mussten Holz, Blätter und Co für Fotomotive herhalten, die fliegen nämlich nicht davon 😀 Nach diesem Ausflug in der australischen Schweiz gehts zurück nach Coffs Harbour und das ohne neuen Mückenstiche – ich bin jetzt nämlich mit Bushman bewaffnet 😀

Eine Woche ist um und man glaubt es kaum, ich habe noch keine Busse gekriegt 😀 Die Kontrollen hier sind echt heftig, grosse Teile der Highway sind mit Average Speed Cameras ausgestattet, die die Zeit zwischen eines Abschnittes messen. Zudem treffe ich etliche Male am Tag auf Highway Patrols die in ihrem roten Ford Falcon XR6 mobil kontrollieren. Schon fünf mal standen die mit Blaulicht am Strassenrand und teilten einem Autofahrer gerade eine Busse aus, während ich ins Fäustchen lache und mein Tempomat auf 103 oder 113 programmiert habe 😀 Einmal hielt ein entgegenkommender Highway Patrol am Strassenrand just als wir uns kreuzten. Nach einer Schreckenssekunde stellte ich im Rückspiegel aber fest, dass das Blaulicht ausblieb 😀

Die letzte Station in New South Wales ist Byron Bay, dort stelle ich das Auto ab. 3 oder 4 Tage Baden, Sünnelen, Surfen und Relaxen stehen auf dem Programm, bevor es dann auf nach Queensland geht 🙂

Ta Ta and Sunny Greetings

Sydney

Zurück in die Zukunft

Von Aitutaki muss ich erst einmal nach Rarotonga fliegen. Von dort habe ich einen Direktflug nach Sydney (nur ein Direktflug nach Australien pro Woche!). Jetzt heisst es, wieder alle meine Geräte auf die neue Zeit, Datum und Zeitzone einzustellen (Handy, Tablet, grosser Kamera, kleine Kamera, GoPro, usw….) Der Anflug in Sydney ist herrlich, einen Sonnenuntergang aus dem Flieger und über der Stadt zu erleben ist schon cool 🙂 I’m back in Kangoroo Land 🙂 Zum ersten Mal auf meiner Reise gibts es tatsächlich einen Bahnhof am Flughafen. Wie wir es in Züri gewöhnt sind – fahre ich mit dem Zug in die Stadt. Es ist schon dunkel und es gibt nur noch eines tun für heute: Schlafen 😀

Opera, Harbour Bridge & The Rocks

Es ist sonnig, 28°C, keine hohe Luftfeuchtigkeit mehr 😀 Heute muss ich erst einmal einen Überblick über die Stadt beschaffen: Straight to the harbour! Tja, nach 300m bleibe ich schon hängen. Zuerst einmal den City Market anschauen, und dann das imposante Queens Victoria Gebäude. Sydney hat ein guter Mix aus Historie und Moderne, wie ich finde. Als ich dann doch am Circular Quay ankomme, kommt der Harbour Bridge zum Vorschein. Hier sehe ich endlich, warum dieser coat hanger (Kleiderhaken, wie es die Einheimischen nennen) zum bekannten Stadtbild beiträgt. Es sticht einfach in seiner Überdimension hervor, eine Wucht, ein haufer Stahl, clever angeordnet und vernietet. Ebenso das Opera House ist am Hafen nicht zu übersehen. Es war mein Jugendtraum, Australien und Sydney zu bereisen und erleben. Und jetzt, über 15 Jahre später stehe ich hier, vor dem Opera House und Harbour Bridge – das Wahrzeichen für Sydney und Australien schlechthin. Der Traum geht in Erfüllung!

Sydney ist ein Hafenstadt der einmaligen Dimension – alleine, dass die Fähren einen wesentlichen Anteil des öffentlichen Verkehrs ausmacht, zeigt, was für eine Bedeutung der Hafen für Sydney hat. Es wimmelt hier nur von Fähren auf dem Wasser! Gleich neben dem bekannten Hafen Circular Quay ist „The Rocks“. Ein Viertel, wo die Europäer als erstes besiedelt haben. Lange Zeit war es ein Slum, heruntergekommen und beim Bau der Harbour Bridge wurden ganze Strassenzüge abgeriessen. Aber heute sieht es ganz anders aus. Geschmückt mit historischen Gebäuden, Gassen, Restaurants und gar Luxus Hotels. Mein Rundgang führt weiter über die Harbour Bridge und mit der Fähre zurück zum Circular Quay. Völlig übermüdet gehts dann zurück zum Hostels und ab ins Bett!

Darling Harbour & Harbour Bridge Climb
Heute steht Darling Harbour auf dem Programm. Mein Reiseführer – Lonely Planet – fand kein gutes Wort über diesen Hafen. Total schlecht geredet. Gerade das machte es aus, diesen Hafen doch mal mit eigenen Augen anzusehen. Ist es wirklich so hässlich? Der Hafen ist eine Mischung aus Geschäftsviertel mit modernen Bauten, Exhibition Viertel mit Maritime Museum inkl. Zerstörer und U-Boot mit diversen Restaurants und Imbisse. Also mir gefällts! Aber der Höhepunkt steht erst noch an, ein weiterer Jugendtraum muss erfüllt werden – Ausnahmsweise gönne ich mir was Exklusives. Den Harbour Bridge nicht drüber laufen, sondern beim Sonnenuntergang bis zu oberst hoch-„klettern“. Okay, klettern ist übertrieben 😀 Aber es sind über 1300 Treppentritte nötig inkl. ein paar wenigen Leitern. Sicherheit wird hier gross geschrieben. Alles muss unten bleiben. Kamera, Uhren, Ringe, sonstige Schmuck und ja sogar meine Hörgeräte. Das einzig Persönliche, was mitgenommen werden darf, ist die Sonnenbrille. Sie wird, wie alles Andere (Stirnlampe, Kopfhörer, Nastüechli, Cap) am eigenen Overall angebunden. Unten fahren Autos auf neun Spuren plus zwei Bahnlinien. Da soll ja nichts runterfallen…

Auf dem Weg nach oben ist es im Hafen, wo es sonst nur von Fähren wimmelt, für einen Moment ganz ruhig. Das Kreuzfahrtschiff wird gerade von den Schlepper losgezogen. Dieses Glück haben nur wenige, oben auf der Brücke den Sonnenuntergang über die Stadt zu geniessen, auf Opera House runter zu blicken und dabei beobachten, wie dieses Monsterschiff aus dem Hafen langsam wegzieht 🙂
Ich liebe solche Brücken, denn in ihnen stecken interessante Geschichten, sowie viel Ingenieur- und Handwerkskunst. Wenn man bedenkt, die Brücke wurde in den 20er Jahren gebaut und 1932 fertiggestellt. Damals war die Schweisstechnik noch nicht so ausgereift wie heute. Diese Brücke wurde ausschliesslich nur zusammengenietet. Etwa 6 Millionen Vollnieten mussten angebracht werden, wie unser Guide erzählte. Und während der eine Arbeiter die Niete heiss machte, wartete der andere mit einem Arm hängend am Gerüst. Die Heisse Niete wurde diesem Arbeiter zugeworfen, damit er die heisse Niete auffangen, einsetzen und die Nietverbindung verschliessen konnte. Tja, das war ein Knochenjob. Damals gabs noch kein SUVA 😀 Bei diesen Aktionen gab es natürlich auch viele Verletzte, und es sind heute noch viele unverwendete Nieten auf dem Grund unter der Brücke zu finden 😀

Bondi Beach – Sydney Sunset & Night
Nach zwei Städte-Tagen gehts nun zum Bondi Beach. der wohl bekannteste Surf- und Badebucht in Sydney. Baden ist aber eine Zumutung – das Wasser ist arschkalt 😀 Trotzdem war eine Abkühlung notwendig. Es ist den dritten Tag sonnig und 28°C. Südlich vom Bondi Beach gibt es einen netten Weg an der Küste entlang. Dabei erfährt man auch, wie diese Bucht vor über hundert Jahren ausgesehen hat. Total verwildert mit Buschland & Sandünen. Ich kehre aber relativ früh zurück in die Stadt, um meine Fotoausrüstung zu holen und die Stadt aus einem anderen Blickwinkel fotografisch festzuhalten. Für einmal stand Fotografieren im Zentrum, alles andere ist zweitrangig, auch dass ich seit Mittag nichts mehr gegessen habe 😀 Vier Stunden lang nur fotografieren, vor, während, nach dem Sonnenuntergang, von blauer Stunde bis in die volle Dunkelheit. Um 9.30pm – völlig verhungert – beende ich meine Fotosession und will nur noch eins: Etwas essen. Das erst Beste (und seit Langem wieder einmal): McDonalds – Das hat zwei kein Stil, aber eben… Du bist nicht du, wenn du hungrig bist 😀

Sydney ist eine tolle und schöne Stadt und man kann viel entdecken hier. Aber Melbourne kann es nicht toppen – sie bleibt die tollste Stadt die ich je erlebt habe 🙂 Trotzdem werde ich in 6 Wochen noch einmal nach Sydney zurückkehren, denn ich habe noch einen weiteren Traum zu erfüllen, bevor es dann definitiv nach Hause fliegt. Aber nach diesen drei Tagen der totalen Erfüllung meines Jugendtraums gehts erstmal los mit meinem Trip: Ostküste hoch bis nach Cairns – in die Tropen.

Mein Trip kannst du wie immer unter Travelmap verfolgen. Um mein Trip an der Ostküste entlang genauer zu verfolgen, wählst du einfach Travelmap und dann -> East Coast.

Tata and Sunny Greetings

Kia Orana!

Sorry, ich hatte viel Zeit zum Schreiben 😀 Wenn du diesen Ewigbericht nicht lesen willst, kannst du auch einfach runter scrollen und die Bilder anschauen, die eigentlich schon vieles sagen 😉

Rarotonga

Beim Hinflug von Auckland fühlte ich mich plötzlich einen Tag jünger 😀 Eine Reise in die Vergangenheit. Wie so oft auf meiner Reise wechselt die Zeitzone, aber dieses mal gehts auch über die Datumsgrenze. Ich erlebe den 25. März ein zweites Mal 😀

Kia Orana! So wird man auf Cook Islands begrüsst! Am Flughafen kaum angekommen und schon erhalte ich eine Blumenkette 🙂 Zufrieden stelle ich auch fest, es ist warm, sonnig, hohe Luftfeuchtigkeit und diese Insel platzt fast vor lauter saftiggrünen Bäumen, bunten Blumen und Palmen. Beim Unterkunft nicht mal aus dem Shuttlebus ausgestiegen, steht die nette Stephanie mit meinem Bungalow Schlüssel parat und begrüsst mich herzlich. Natürlich tragen alle, nein nicht alle, aber viele Frauen eine Blume an ihren Haaren gesteckt, oder tragen gar einen Blumenkranz 🙂 Von diesem Moment an wusste ich, das wird eine tolle Zeit auf Cook Islands!

Ja, ich bin im Paradies der Südpazifik angekommen 🙂 Mein Bungalow direkt am Strand – Meerblick natürlich. 2m zur Hängematte. 5m zum Beach. 10m zum Cocktailbar. Was will man mehr? 😀
Rund um die Insel, aber vorallem westlich und südlich hat es eine breite Lagune. Am Rand der Lagune sorgt der hohe Riff dafür, dass dort sich die Wellen brechen und somit innerhalb der Lagune ein sehr ruhiges Wasser herrscht. Bei der Ankunft habe ich meinen Rucksack hingeschmissen und gehe gleich die Temperatur des glasklaren und türkisblauen Wasser erfühlen. Kaum ein Zehen drin, gehe ich sofort wieder raus. Schnell die Badehose aus dem Rucksack zerren, anziehen und reinspringen! Kaum 10min da und schon im Wasser – herrlich 🙂 Wie ich das vermisst habe, im warmen Wasser baden und planschen!

Am nächsten Tag nehme ich ein Velo um die Insel Rarotonga zu auskundschaften. Einmal rundum – der Plan. 45km. Bis zur Mittagszeit schaffe ich gerade mal bis zum Muri Beach (etwa einen Drittel). Ich musste fast jeden km anhalten und mir die einsamen Strände mit Palmen und dem Meer anschauen. Wow, einfach ein Paradies! Am Muri Beach denke ich bei einem Cocktail gründlich nach, ob ich wirklich die ganze Insel umrunden soll – Es ist fast 30 Grad und sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Ich muss es ja nicht übertreiben mit dem Sport, da ich hier zum Erholen bin. Deshalb komme ich zum Schluss: Jede Anstrengung ist eins zu viel! 😀 Mit dieser genialen Erkenntnis fahre ich zurück und reserviere mir gleich für die nächsten vier Tage ein Motorbike 😀 You must go to town, main office, take a test! War die Reaktion, als ich auf die Frage der netten (und hübschen) Dame gesagt habe, dass ich noch nie einen Roller gefahren bin. Okay, mache ich das am nächsten Tag, jetzt nur nicht stressen 😀

Am Abend im Bett: Es ist schon eine coole Stimmung, draussen rauscht das Meer und man hört wie sich die Wellen am Riff brechen. Und mit den Gedanken, dass ich noch einige tolle Tage in diesem Paradies vor mir habe, schlafe ich schnell und zufrieden ein. Nach 9h Schlaf – wann hatte ich das letzte mal so lange geschlafen? – stehe ich wieder zufrieden auf, mit dem Wissen, dass zehn Meter von hier mein tropisches Frühstück auf mich wartet 😀 Ich bin nicht so der Früchte-Esser. Aber die Früchte hier! Wow! Der Teller war ratz fatz leer 😀 Echt lecker! So, aber nun muss ich los, habe ein Programm heute! 10.33 fährt der Bus (Clockwise um die Insel). Hier gibt es keine Bushaltestelle, man kann irgendwo einsteigen, einfach die Hand ausstrecken 😀 Sofort merke ich beim Ticket zahlen, dass der Busfahrer ein Mikrofon trägt, und die ganze Konversation zwischen uns über Lautsprecher im Bus hörbar ist. Was soll das? Dachte ich erst… (Das ist ein Linienbus!) Dann war mir klar: Kaum sitze ich ab, fängt er an zu singen und fährt im gemütlichen Tempo fort 😀 Man bedenkt, der Busfahrer macht nichts anderes als den ganzen Tag x mal um die Insel kurven, verdient vermutlich kein gutes Geld, aber ich habe noch nie einen so friedlichen und glücklichen Buschauffeur gesehen 🙂 Mit genialer Gesangseinlage, begleitet mit klappern und schippern an allen Ecken fährt er bis zum Town. Dort muss ich erstmal meinen Roller holen, aber vorher einen Praxistest machen, haha 😀 Einmal geradeaus, links abbiegen, rechts abbiegen, rechts abbiegen, Kreisel rechts raus und wieder gerade aus. Nach 5min ist der „Test“ abgeschlossen und suverän bestanden 😀 Jetzt brauche nur noch den Führerschein! Ja richtig gelesen und ich gehe sogar freiwillig (!!) auf die Polizeistation! Nein – keine Busse bezahlen… Nur meinen Cook Islands Führerschein holen 😀 Das Gefühl, als ich mit dem Führerschein aus der Station und zum Roller lief, war wie damals, 25.8.2003, als ich nach bestandener Auto-Prüfung mit einem Führerschein aus der MFK Gebäude lief: Endlich habe ich die mobile Freiheit und das ohne eine Muskel anstrengen zu müssen! 😀 Mein Aktionsradius zu Fuss erweitert sich somit: 2m Hängematte, 5m Beach, 10m Cocktailbar, 20m zum Roller 😀 Jetzt kann ich bequem jeden einsamen Strand auf der Insel erreichen 🙂

Meine Hauptaktivitäten an den folgenden Tagen hier sind vor allem: Cocktails schlürfen, Mai Lager Bier trinken, essen, einsame Strände entdecken, sünnelen und schnorcheln. Der beste Schnorchelplatz ist 5m von meinem Bungalow entfernt. Was für ein Glück 😀 Ich bin mehr im Wasser als am Strand. Es ist eine Sucht, das Schnorcheln, bei so vielen kleine und grosse bunte Fische, Seesternen, Seeigel, Schlangen und Korallen, einfach fantastisch. Meine Begeisterung ist hoch, wenn ich nach 20 bis 30min endlich wieder einen seltenen Fisch oder eine Schlange im Riff sehe.

Hier in den Tropen ist es Regenzeit und hatte doch ziemlich bedenken in dieser Zeit auf die Insel zu gehen. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, ja, aber die meiste Zeit ist es blauer Himmel und man sieht kleine und manchmal auch viele grosse, hohe bedrohliche Wolken in der Horizont auf die Insel zu kommen. Aber von diesen vielen Wolken kreuzen die Insel nur sehr wenige. Dann gibt es da und dort mal einen starken Platzregen. Das wars. Und da ich nun einen Roller habe, kann ich mal eben schnell 1km weiterfahren und zu einem anderen Beach hinlegen, wo die Sonne scheint 😀 Ja, einmal klappte das nicht so wunderbar und ich fuhr prompt in den Regen. So schnell ich flätschnass wurde, so schnell trockneten meine Kleider danach an der Sonne mit 50km/h Fahrtwind wieder aus 😀

Aitutaki

Nach unzähligen Cocktails, Rollerfahrten, Chillen und Schnorcheln kommt bald auch die Zeit das Paradies zu verlassen 🙁 Jetzt heisst es, auf zum nächsten Paradies 🙂 Cook Islands besteht aus 15 Inseln und die sechstgrösste davon, die Insel Aitutaki, wartet auf mich 🙂 Dorthin führt kein Schiff – die James Cooks Zeiten sind vorbei. Heute fliegt man, aber ausnahmsweise auf eine ungewohnte Art und Weise. Der Check-In am offenen Domestic Terminal dauerte gerade eine Minute. „Your Name please“, Ich: „Klemenz“. Schon bekomme ich eine handgeschriebene „Boardingkarte“ mit Sitz 4A. Kein Ausweis zeigen, kein Gepäckverfolgungsnummer, keine Sicherheitskontrolle und kein Gate suchen – das 15 Plätzer Propeller Fliegerli parkt ja auch gleich 50m neben dem Check in Schalter 😀 Im Flieger instruiert der Pilot persönlich was im Notfall zu tun gibt: „Exits are there and there, Lifevest under your seat“ Ende der 10sekündigen Durchsage und schon dröhnen die Propeller und los gehts, äh fliegts 😀 So unkompliziert kann das Fliegen sein 🙂

Nach 45 Minuten sehe ich durch den Cockpit Fenster (ja der Cockpit ist offen) in der Ferne türkisblauer Fleck und ich wusste, wir sind gleich da 🙂 Nach der Landung das Gepäck claimen: Hier gibt es nur ein „Gebäude“, besser gesagt eine Überdachung 🙂 Und kein Rollbahn für das Gepäck. Das Gepäck beziehen wir – nach nur 3min warten – direkt vom Gepäck-Wägeli 😀 Der Hotelbesitzer holt mich persönlich ab, natürlich mit Blumenkette 😀 Auf der Fahrt zum Hotel merke ich schnell, hier ist alles noch ein bisschen einfacher, ruhiger und ärmer als in Rarotonga. Nicht aber mein Bungalow 😀 Meerblick natürlich, mit Aussicht auf Sonnenuntergang 🙂

Am nächsten Tag hole ich natürlich gleich einen Roller, damit ich wieder zu verschiedenen Stränden komme und schnorcheln kann. Die Insel ist klein. Im Nu hat man die ganze Insel umrundet. Leider verschlechtert sich das Wetter auf durchgehend bewölkt. Gute Ausgangslage für eine kleine „Wanderung“ auf den höchsten Berg (es wäre sonst einfach zu schwülheiss). 124m hoch ist der Mount Maungapu. Von hier oben sieht man das wahre Ausmass, wie grün die Insel ist sowie die vorgelagerten Motu – die ganz kleinen Inseln. Ein paar von denen werde ich morgen mit dem Kayak, und übermorgen mit einer Bootstour auskundschaften. Wie ich bei der Ankunft schon bemerkt habe, die Leute hier leben in einem ärmlichen Zustand, die Häuser sind heruntergekommen oder stehen leer. Die Lebensmittel sind sehr teuer (schweizer Niveau). Die Rentner hier erhalten pro Monat ca. 300 NZD. Ich frage mich wie die hier leben können… Aber irgendwie scheinen sie glücklich und zufrieden zu sein, sind freundlich, immer ein Lächeln, man grüsst sich, auch auf Roller, egal ob einheimischer oder Tourist.

Am Tag 2 wache ich von den lauten Wellen auf. Jetzt verstehe ich warum das Bungalow so hoch vom Boden abgestützt ist, das Wasser reicht beim hohen Wellengang bis weit unter die Hütte 🙂 Der Blick in den Himmel ist grau, kaum mein Frühstück gegessen und den Roller für heute gemietet, schüttet es hier aus allen Kübeln – aber voll. Um 10am noch immer, 11am, 12am… Ich sitze im Bungalow fest und warte nur darauf, dass es endlich aufhört! Jetzt hab ich meine Rechnung erhalten, dafür dass ich in der Regenzeit hier Ferien mache. Tja, dann heisst es mal nix tun, Fotos sortieren, beim Bürofräulein ein Schwatz abhalten, Buch lesen, herum hängen und hoffen, dass es wenigstens morgen beim Bootstour besseres Wetter herrscht. Dann plötzlich unheimliche Stille… Hats tatsächlich aufgehört zu regnen? Ja wirklich, als ich aus dem Fenster schaue. Keine 5min später Sonnenschein! Schnell meine Sachen packen, mit dem Roller los düsen, Kayak mieten und ab ins, äh aufs Wasser 🙂 Einmal rund um in die Ressort-Insel mit Strand und Palmen. Diesen Luxus hätte ich mir beinahe gegönnt, aber der Preis war doch etwas unverhältnismässig 😀 Nach dieser Kayaktour gönne ich mir ein Maitai Cocktail am Strand. *Hust* ist der stark, da ist ja nur Schnaps drin 😀 Die Barkeeperin fragte: „How is it? … Not to strong?“ Ich: „not for me“ 😀 Da kommen auch gleich Erinnerungen an Mallorca hoch, als wir mit Bestechung der Baarkeeper Drinks mit 4/5 Wodka und 1/5 Orangensaft bekamen. Hier aber reichte offenbar mein charmantes Lächeln 😀 ich bestelle kein zweites, schliesslich muss ich ja mit dem Roller noch nach Hause kommen 😀

Am Tag 3 – letzter voller Ferientag im Paradies! Ich wache durch den Sonnenschein auf, was Sonnenschein? Ungläubig gehe ich auf den Balkon – blauer Himmel, keis Wölkli in Sicht. Super Wetter für den Boot-Ausflug! 7 kleine Insel stehen auf dem Programm. Die Einheimischen nennen sie Motu. Aitutaki – die Inselgruppe – ist eine groooose Lagune, umgeben von vielen kleinen Inseln oder eben Motu – es ist ein sogenanntes gekipptes Atoll. Viele der kleinen Inseln sind Koralleninseln aber ein paar wenige sind Vulkaninseln, prall voll mit Palmen. Bei diesem Ausflug komme ich kaum aus dem Stauen heraus und frage mich oft, ist das wirklich die Realität? Wenn Rarotonga ein Paradies war, was ist es denn das hier? Vielleicht das Paradies im Paradies oder das Paradies hoch zwei? Oder Heaven wie es unser Guide nennt? 😀 However, der Ausflug ist ein totaler Genuss: Weisse Strände mit Palmen, Baden & Schnorcheln in der türkis- & cyanblauer Lagune und dazu mit einem feinen Lunch – Fisch mit viele Früchte zur Auswahl. Das ist der absolute Höhepunkt meines 10-tägigen Urlaubs auf Cook Islands – besser kann man die Ferien nicht abschliessen 🙂 Unser Guide nennt sich Captain Fantastic – Ja, er und auch der Tag waren wirklich fantastisch 🙂

Meine „Ferien“ sind vorbei 🙁 Jetzt fliegts zurück in die Zukunft, via Rarotonga nach Sydney, wo ich nach ein paar Tagen Aufenthalt meinen letzten grossen Trip, wieder voll aufgetankt und wohl gebräunt, starten werde.

Hast du wirklich den kompletten Bericht durchgelesen? Ich bin stolz auf dich! 😀

Kia Manuia
Christof

Rarotonga

Aitutaki

Traveling abroad – Enjoy the trip!