Zurück in die Zukunft
Von Aitutaki muss ich erst einmal nach Rarotonga fliegen. Von dort habe ich einen Direktflug nach Sydney (nur ein Direktflug nach Australien pro Woche!). Jetzt heisst es, wieder alle meine Geräte auf die neue Zeit, Datum und Zeitzone einzustellen (Handy, Tablet, grosser Kamera, kleine Kamera, GoPro, usw….) Der Anflug in Sydney ist herrlich, einen Sonnenuntergang aus dem Flieger und über der Stadt zu erleben ist schon cool 🙂 I’m back in Kangoroo Land 🙂 Zum ersten Mal auf meiner Reise gibts es tatsächlich einen Bahnhof am Flughafen. Wie wir es in Züri gewöhnt sind – fahre ich mit dem Zug in die Stadt. Es ist schon dunkel und es gibt nur noch eines tun für heute: Schlafen 😀
Opera, Harbour Bridge & The Rocks
Es ist sonnig, 28°C, keine hohe Luftfeuchtigkeit mehr 😀 Heute muss ich erst einmal einen Überblick über die Stadt beschaffen: Straight to the harbour! Tja, nach 300m bleibe ich schon hängen. Zuerst einmal den City Market anschauen, und dann das imposante Queens Victoria Gebäude. Sydney hat ein guter Mix aus Historie und Moderne, wie ich finde. Als ich dann doch am Circular Quay ankomme, kommt der Harbour Bridge zum Vorschein. Hier sehe ich endlich, warum dieser coat hanger (Kleiderhaken, wie es die Einheimischen nennen) zum bekannten Stadtbild beiträgt. Es sticht einfach in seiner Überdimension hervor, eine Wucht, ein haufer Stahl, clever angeordnet und vernietet. Ebenso das Opera House ist am Hafen nicht zu übersehen. Es war mein Jugendtraum, Australien und Sydney zu bereisen und erleben. Und jetzt, über 15 Jahre später stehe ich hier, vor dem Opera House und Harbour Bridge – das Wahrzeichen für Sydney und Australien schlechthin. Der Traum geht in Erfüllung!
Sydney ist ein Hafenstadt der einmaligen Dimension – alleine, dass die Fähren einen wesentlichen Anteil des öffentlichen Verkehrs ausmacht, zeigt, was für eine Bedeutung der Hafen für Sydney hat. Es wimmelt hier nur von Fähren auf dem Wasser! Gleich neben dem bekannten Hafen Circular Quay ist „The Rocks“. Ein Viertel, wo die Europäer als erstes besiedelt haben. Lange Zeit war es ein Slum, heruntergekommen und beim Bau der Harbour Bridge wurden ganze Strassenzüge abgeriessen. Aber heute sieht es ganz anders aus. Geschmückt mit historischen Gebäuden, Gassen, Restaurants und gar Luxus Hotels. Mein Rundgang führt weiter über die Harbour Bridge und mit der Fähre zurück zum Circular Quay. Völlig übermüdet gehts dann zurück zum Hostels und ab ins Bett!
Darling Harbour & Harbour Bridge Climb
Heute steht Darling Harbour auf dem Programm. Mein Reiseführer – Lonely Planet – fand kein gutes Wort über diesen Hafen. Total schlecht geredet. Gerade das machte es aus, diesen Hafen doch mal mit eigenen Augen anzusehen. Ist es wirklich so hässlich? Der Hafen ist eine Mischung aus Geschäftsviertel mit modernen Bauten, Exhibition Viertel mit Maritime Museum inkl. Zerstörer und U-Boot mit diversen Restaurants und Imbisse. Also mir gefällts! Aber der Höhepunkt steht erst noch an, ein weiterer Jugendtraum muss erfüllt werden – Ausnahmsweise gönne ich mir was Exklusives. Den Harbour Bridge nicht drüber laufen, sondern beim Sonnenuntergang bis zu oberst hoch-„klettern“. Okay, klettern ist übertrieben 😀 Aber es sind über 1300 Treppentritte nötig inkl. ein paar wenigen Leitern. Sicherheit wird hier gross geschrieben. Alles muss unten bleiben. Kamera, Uhren, Ringe, sonstige Schmuck und ja sogar meine Hörgeräte. Das einzig Persönliche, was mitgenommen werden darf, ist die Sonnenbrille. Sie wird, wie alles Andere (Stirnlampe, Kopfhörer, Nastüechli, Cap) am eigenen Overall angebunden. Unten fahren Autos auf neun Spuren plus zwei Bahnlinien. Da soll ja nichts runterfallen…
Auf dem Weg nach oben ist es im Hafen, wo es sonst nur von Fähren wimmelt, für einen Moment ganz ruhig. Das Kreuzfahrtschiff wird gerade von den Schlepper losgezogen. Dieses Glück haben nur wenige, oben auf der Brücke den Sonnenuntergang über die Stadt zu geniessen, auf Opera House runter zu blicken und dabei beobachten, wie dieses Monsterschiff aus dem Hafen langsam wegzieht 🙂
Ich liebe solche Brücken, denn in ihnen stecken interessante Geschichten, sowie viel Ingenieur- und Handwerkskunst. Wenn man bedenkt, die Brücke wurde in den 20er Jahren gebaut und 1932 fertiggestellt. Damals war die Schweisstechnik noch nicht so ausgereift wie heute. Diese Brücke wurde ausschliesslich nur zusammengenietet. Etwa 6 Millionen Vollnieten mussten angebracht werden, wie unser Guide erzählte. Und während der eine Arbeiter die Niete heiss machte, wartete der andere mit einem Arm hängend am Gerüst. Die Heisse Niete wurde diesem Arbeiter zugeworfen, damit er die heisse Niete auffangen, einsetzen und die Nietverbindung verschliessen konnte. Tja, das war ein Knochenjob. Damals gabs noch kein SUVA 😀 Bei diesen Aktionen gab es natürlich auch viele Verletzte, und es sind heute noch viele unverwendete Nieten auf dem Grund unter der Brücke zu finden 😀
Bondi Beach – Sydney Sunset & Night
Nach zwei Städte-Tagen gehts nun zum Bondi Beach. der wohl bekannteste Surf- und Badebucht in Sydney. Baden ist aber eine Zumutung – das Wasser ist arschkalt 😀 Trotzdem war eine Abkühlung notwendig. Es ist den dritten Tag sonnig und 28°C. Südlich vom Bondi Beach gibt es einen netten Weg an der Küste entlang. Dabei erfährt man auch, wie diese Bucht vor über hundert Jahren ausgesehen hat. Total verwildert mit Buschland & Sandünen. Ich kehre aber relativ früh zurück in die Stadt, um meine Fotoausrüstung zu holen und die Stadt aus einem anderen Blickwinkel fotografisch festzuhalten. Für einmal stand Fotografieren im Zentrum, alles andere ist zweitrangig, auch dass ich seit Mittag nichts mehr gegessen habe 😀 Vier Stunden lang nur fotografieren, vor, während, nach dem Sonnenuntergang, von blauer Stunde bis in die volle Dunkelheit. Um 9.30pm – völlig verhungert – beende ich meine Fotosession und will nur noch eins: Etwas essen. Das erst Beste (und seit Langem wieder einmal): McDonalds – Das hat zwei kein Stil, aber eben… Du bist nicht du, wenn du hungrig bist 😀
Sydney ist eine tolle und schöne Stadt und man kann viel entdecken hier. Aber Melbourne kann es nicht toppen – sie bleibt die tollste Stadt die ich je erlebt habe 🙂 Trotzdem werde ich in 6 Wochen noch einmal nach Sydney zurückkehren, denn ich habe noch einen weiteren Traum zu erfüllen, bevor es dann definitiv nach Hause fliegt. Aber nach diesen drei Tagen der totalen Erfüllung meines Jugendtraums gehts erstmal los mit meinem Trip: Ostküste hoch bis nach Cairns – in die Tropen.
Mein Trip kannst du wie immer unter Travelmap verfolgen. Um mein Trip an der Ostküste entlang genauer zu verfolgen, wählst du einfach Travelmap und dann -> East Coast.
Tata and Sunny Greetings